Wirtschaftsnachrichten Weltwirtschaft
Weltwirtschaft
ING-Chef fürchtet Kahlschlag in der Bankenbranche
Amsterdam | Der Vorstandschef der niederländischen Großbank ING, Ralph Hamers, fürchtet wegen der digitalen Revolution einen drastischen Stellenabbau in der Finanzbranche. "Unsere Erfahrung ist, dass dem digitalen Umbau ungefähr die Hälfte der Stellen in einer Filialbank zum Opfer fällt", sagte der Chef des Geldhauses dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe). Fast 90 Prozent der Prozesse einer Bank ließen sich automatisieren, schätzt der Topmanager.
Bank-Chef Hamers weiß, wovon er spricht. Unter seiner Ägide hat die ING den digitalen Umbau zum größten Teil bereits hinter sich gebracht und dabei in ihrem Heimatmarkt in den vergangenen sieben Jahren rund die Hälfte der Stellen gestrichen. Der Niederländer ist zudem nicht der einzige Bankmanager, der gravierende Folgen durch die Digitalisierung vorhersagt.
Deutsche-Bank-Chef John Cryan hatte vor einigen Monaten angedeutet, dass er jeden zweiten Mitarbeiter des größten heimischen Geldhauses angesichts der Automatisierung für überflüssig hält. Hamers warnte zudem, dass große Technologie-Konzerne wie Google und Facebook zunehmend mit den Banken konkurrierten. "Die Tech-Konzerne bewegen sich schon in unserem Markt. Amazon vergibt Kredite, und in China ist Alibaba der größte Geldmarktfonds." Er warf den Tech-Firmen aber vor, zu lax mit den Kundendaten umzugehen und forderte daher striktere Regeln für die Branche. "Es wäre gesund, wenn für andere Anbieter wie zum Beispiel die großen Tech-Firmen auch mehr Datenregulierung entsteht. Dann können die Kunden selber entscheiden, was mit ihren Daten gemacht wird", sagte Hamers. "Die Tech-Firmen haben schon viele Daten der Internetnutzer gesammelt, und dann kommen jetzt noch Bankdaten oder persönliche Gesundheitsdaten dazu. Es wäre gut, wenn hierüber eine grundlegende gesellschaftliche Debatte geführt würde. Denn letztendlich wird es jeden treffen, wenn diese Konzerne Zugang zu fast allen Kundendaten bekommen", so der Bankchef.
Zurück zur Rubrik Weltwirtschaft
Weitere Nachrichten aus Weltwirtschaft
Weltwirtschaft
Dow lässt 2018 um 6,7 Prozent nach
New York | Der Dow-Jones-Index hat das Jahr 2018 am Freitag mit einem Zählerstand von 23.062,40 Punkten und einem Jahresminus von 6,7 Prozent beendet. Den höchsten Stand hatte der Dow am 3. Oktober mit gut 26,830 Punkten erreicht, den niedrigsten Zählerstand verzeichnete der Index am 24. Dezember mit rund 21,795 Punkten. 2017 hatte der Dow Jones um 25,1 Prozent zugelegt.
Weltwirtschaft
EU-Industriekommissarin drängt Autoindustrie zur Umstellung
Berlin | EU-Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska hat die deutsche und europäische Autoindustrie zum raschen Umstieg auf abgasfreie Fahrzeuge aufgerufen und Warnungen vor Arbeitsplatzverlusten durch neue Klimaschutzvorgaben zurückgewiesen. "Wir können nur wettbewerbsfähig bleiben, wenn wir den Wandel zu sauberen Autos schaffen", sagte Bienkowska den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben). Asien und die USA bewegten sich bereits hin zu abgasfreien Autos, vor allem China werde die Kosten solcher Fahrzeuge schnell senken.

Weltwirtschaft
US-Börsen crashen zu Weihnachten – Tokio mit Wertverlusten
Washington | Weihnachtscrash an den US-Börsen. Am Montag hat der Dow 2,91 Prozent nachgelassen und vor den handelsfreien Tagen bei 21.792,20 Punkten geschlossen. Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit rund 2.340 Punkten im Minus gewesen (-2,94 Prozent), die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit rund 5.940 Punkten (-1,72 Prozent). Auch die Börse in Tokio ließ deutlich nach.