San Francisco | Der US-Währungshüter John Williams fürchtet wirtschaftliche Risiken durch Protektionismus. „Eines der größeren Risiken für die US- und die Weltwirtschaft besteht darin, dass Länder die gegenseitigen Handelshemmnisse deutlich erhöhen, sei es durch Zölle oder andere Maßnahmen“, sagte der Präsident der Federal Reserve Bank of San Francisco dem „Handelsblatt“. US-Präsident Donald Trump hat einen Kurswechsel in der Handelspolitik angedeutet und mit Strafzöllen gedroht.

Williams hält eine wirtschaftliche Abschottung hingegen für gefährlich. Man wisse aus der Geschichte und aus ökonomischen Modellen, dass deutlich höhere Zölle schlecht für das Wachstum, für Arbeitsplätze und für die Inflation seien. „Ich will das wirklich nicht erleben.“

Williams betonte außerdem, dass die US-Notenbank Fed voraussichtlich ab Jahresende ihre Bilanz schrumpfen werde. „Zunächst könnten wir unsere Reinvestitionen an den Märkten nur zum Teil beenden und teilweise fortsetzen“, sagte er. Irgendwann würde man sie ganz beenden.

„Der ganze Prozess könnte etwa fünf Jahre dauern.“ Über die endgültige Größe der Bilanz habe die Fed noch nicht entschieden.

Autor: dts