Cologny | Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union und die Wahl Donald Trumps zum neuen US-Präsidenten sind laut Weltwirtschaftsforum (WEF) die größten Risiken für die Weltwirtschaft. Zu diesem Ergebnis kommt der „Global Risk Report 2017“ der Stiftung, der dem „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe) vorliegt. „Die bekanntesten Störfaktoren sind die Entscheidung Großbritanniens, die EU zu verlassen, und der Sieg von Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl in den USA“, heißt es in dem Papier.

Das WEF hat für den Report weltweit rund 750 Risikoexperten aus den Bereichen Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft befragt „Wachsende Ungleichheit bei Einkommen und Vermögen“ sowie die zunehmende „Polarisierung der Gesellschaften“ gefährden nach Ansicht der WEF-Experten die politische Stabilität und den sozialen Zusammenhalt, auf die besonders die Geschäftswelt angewiesen ist. Zu den größten globalen Bedrohungen zählen die Risikoexperten nach wie vor auch drohende Klimaveränderungen, deren Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen noch einmal höher eingeschätzt werden Ausdrücklich weisen die WEF-Experten auf weit verbreitete Ängste in der Bevölkerung vor einem kulturellen Identitäts- und Kontrollverlust durch Migration, Globalisierung und den dadurch ausgelösten rapiden Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft hin. Allein mit zusätzlichem Wirtschaftswachstum könne man die populistische Wut auf das Establishment und die Risse in der Gesellschaft vermutlich nicht mehr heilen, heißt es in dem Bericht.

„Eine Reform des Marktkapitalismus gehört ebenso auf die Agenda.“

Autor: dts