Frankfurt/Main | Deutsche Kreditinstitute haben für mögliche Straf- und Steuernachzahlungen aus Cum-Cum-Geschäften Rückstellungen in Höhe von 273 Millionen Euro gebildet. Das geht aus der Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor, über die das „Handelsblatt“ und der Bayerische Rundfunk berichten. Demnach hätten 18 Banken und Sparkassen in Deutschland Geld für mögliche Steuerforderungen beiseitegelegt.

Insgesamt jedoch gebe es derzeit 61 Verdachtsfälle bei deutschen Geldhäusern bezüglich Cum-Cum-Geschäften, heißt es in der Antwort des Finanzministeriums. Die Finanzaufsicht Bafin beziffert die Risiken dabei aktuell auf insgesamt 610 Millionen Euro. Cum-Cum-Aktiendeals, bei denen sich die Akteure Steuererstattungen sicherten, die den wahren Eigentümern der Papiere nicht zustanden, sind hochkomplex und umstritten.

Mitte August 2015 hatte der Bundesfinanzhof entschieden, dass die Geschäfte grundsätzlich illegal sind. Seitdem fordern Finanzbehörden in vielen Fällen Steuernachzahlungen, oftmals wehren sich die Geldhäuser.

Autor: Andi Goral