Frankfurt/Main | Bundesbankvorstand Andreas Dombret sieht Frankfurt und Dublin als Gewinner des Brexit. „Banken dürften viele Stellen aus London in die EU verlagern und es zeichnet sich ab, dass davon besonders Dublin und Frankfurt profitieren“, sagt Dombret dem „Spiegel“. Vor allem die großen US-amerikanischen Banken und Investmentbanken konzentrierten sich auf diese beiden Städte.

Frankfurt sei „ein sinnvolles Zentrum“, um die Schaffung einer europäischen Kapitalmarktunion voranzutreiben. Dombret, der bei der Bundesbank für die Bankenaufsicht zuständig ist, sprach sich dafür aus, das Clearing auf Euro lautender Derivategeschäfte in die EU zu verlagern – bislang wird es vorwiegend in London abgewickelt. Nur wenn die europäische Aufsicht „jederzeit über starke Informations- und Eingriffsrechte“ verfüge, könne die Abrechnung der Euro-Wertpapiergeschäfte weiterhin in London stattfinden.

„Wir können nicht zulassen, dass irgendwann auf Kosten der europäischen Steuerzahler Banken gerettet werden müssen, weil wir keinen Zugriff auf das Clearing-Haus in London hatten.“

Autor: dts