Bochum | aktualisiert 16:34 Uhr | Nach der spontanen Protestaktion der Bochumer Opel-Arbeiter am Wochenende hat das von der Schließung bedrohte Werk heute wieder ohne Probleme produziert. Unterdessen hat der US-Autokonzern General Motors (GM) einen seiner Top-Designer zur Rettung der angeschlagenen deutschen Tochter Opel nach Deutschland geschickt.

16:34 Uhr > Neuer Chef-Designer aus Detroit soll Opel aus der Krise helfen

Der US-Autokonzern General Motors (GM) schickt einen seiner Top-Designer zur Rettung der angeschlagenen deutschen Tochter Opel: Der 43 Jahre alte Amerikaner David Lyon wird neuer Chefdesigner von GM Europa, „mit dem Schwerpunkt, die Marken Opel und Vauxhall wachsen zu lassen“, wie GM am Montag mitteilte. Lyon werde dem Führungsteam um den Opel-Vorstandsvorsitzenden Karl-Friedrich Stracke angehören. Lyon verantwortet bisher das Innenraum-Design für GM in Nordamerika und arbeitet am Konzernsitz in Detroit. Er ist seit 1990 bei GM. Lyon folgt auf Mark Adams, der zum Designchef der GM-Marken Cadillac und Buick ernannt wurde.

Bochumer Opel-Produktion läuft nach Protestaktion normal

„Der Betrieb ist um 06.00 Uhr ganz normal angelaufen“, sagte ein Firmensprecher. Am Samstag hatten 2.000 Opel-Arbeiter überraschend eine Belegschaftsversammlung in Bochum verlassen, weil der Vorstand keine konkreten Aussagen über die Zukunft der Fabrik nach 2016 machen wollte. Bisher sind die Jobs bei Opel durch einen Vertrag bis Ende 2014 geschützt. Nun hat das Unternehmen bei Zugeständnissen der Belegschaft eine Verlängerung bis 2016 angeboten.

Nach Angaben des Bochumer Opel-Betriebsratschefs Rainer Einenkel in den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe will Opel bei einer Schließung seines Bochumer Werks 500 Millionen Euro für den Personalabbau bereitstellen. „Rechnet man die allgemeinen Schließungskosten und die Sanierungskosten hinzu, kommt man auf rund eine Milliarde Euro“, sagte er. Ein Opel-Sprecher in Rüsselsheim lehnte es heute ab, die Aussagen von Einenkel zu kommentieren.

Autor: dapd