Straelen | Bofrost, Europas größter Direktvertrieb von Tiefkühlkost, prüft neue Geschäftsmodelle, da die Konkurrenz von Lieferdiensten wächst. „Wir beherrschen die logistisch wichtige letzte Meile, da sind noch weitere Produkte rund um Essen und Trinken denkbar“, sagte Jörg Körfer, seit März Beirats- und Stiftungsvorsitzender von Bofrost, dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe). Wein verkaufe sich bereits sehr erfolgreich.

Gut vorstellen kann sich der Ex-Thermomix-Manager auch Kochpartys mit Bofrost-Produkten – etwa in Kochschulen oder Restaurants. Die Belieferung von Büros ohne Kantine mit Tiefkühlgerichten für die Mikrowelle sei ebenfalls eine Marktlücke. Kooperationen mit Bloggern, die Bofrost-Produkte übers Internet verkaufen, seien gut angelaufen.

Das Familienunternehmen aus Straelen am Niederrhein machte mit rund 11.000 Mitarbeitern zuletzt 1,24 Milliarden Euro Umsatz. „Der Markt hat sich verändert und ist härter geworden“, sagte der Bofrost-Chef. „Wir müssen etwas tun und an der ein oder anderen Stelle auch konsolidieren.“

Von Konkurrent Eismann hatte Bofrost zuvor die Töchter in Spanien, Belgien und der Schweiz zugekauft. An einer Gesamtübernahme der Firma Eismann, die zum Verkauf steht, habe Bofrost aktuell jedoch kein Interesse, sagte Körfer.

Autor: dts