Wirtschaftsnachrichten Wirtschaft Deutschland
Wirtschaft Deutschland
Bundesregierung prüfte Wirecard-Rettung kurz nach Pleite
Berlin | Das Bundesfinanzministerium hat kurz nach der Pleite von Wirecard Optionen geprüft, mit denen es den Aschheimer-Konzern mit Steuergeld hätte retten können. Das sagte ein Sprecher des Ministeriums dem Wirtschaftsmagazin "Business Insider" (Mittwochausgabe). Eine Rettungs-Variante, die das Ministerium demnach erwogen hat, war die Aktivierung von Mitteln aus Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF), die eigentlich Unternehmen zugutekommen sollten, die wegen der Coronakrise in Schieflage geraten sind.
Eine andere Option war ein Kredit der öffentlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) an Wirecard. Nach Prüfung habe das Ministerium die Optionen allerdings nicht weiterverfolgt. Nach der Pleite des Konzerns und zu dem Zeitpunkt der Rettungsprüfung war der Bilanzbetrug bereits aufgeflogen.
Die Opposition übt deswegen scharfe Kritik am Finanzministerium. "Es ist befremdlich, dass der Finanzminister mitten in der Corona Krise erwog, mit Steuergeldern sowie Banken Wirecard zu retten, um vermeintliche Zahlungstechnologie vor China abzuschirmen", sagte der Bundestagsabgeordnete Fabio De Masi (Linke) dem Magazin. "Damals war das House of Wirecard ja bereits als gigantischer Betrug aufgeflogen. Dies nährt auch Zweifel an fragwürdigen Kreditentscheidungen der KfW/IPEX." Danyal Bayaz, Obmann der Grünen im Wirecard-Untersuchungsausschuss, kritisierte ebenfalls das Vorgehen des Ministeriums. "Es ist grundsätzlich ein normaler Vorgang, dass Wirtschaftshilfen für deutsche Unternehmen geprüft werden. Aber Zeitpunkt der Prüfung und inhaltliche Überlegungen sind schon bemerkenswert", sagte Bayaz. Der WSF sei initiiert worden, um Unternehmen zu helfen, die durch die Corona-Pandemie in Schwierigkeiten geraten sind. "Ihnen wäre kaum zu vermitteln gewesen, warum ausgerechnet Wirecard diese Hilfen hätte erhalten sollen. Der Vorgang zeigt, dass im Bundesfinanzministerium trotz vieler Betrugsvorwürfe gegen Wirecard bis zuletzt an die Geschichte des Vorzeige-Unternehmens aus Aschheim geglaubt wurde", fügte er an.
Zurück zur Rubrik Wirtschaft Deutschland
Weitere Nachrichten aus Wirtschaft Deutschland

Wirtschaft Deutschland
CO2-Emissionen im Verkehr zehn Millionen Tonnen höher als 2009
Berlin | Die Treibhausgas-Emissionen des Verkehrssektors sind in den zehn Jahren zwischen 2009 und 2018 um rund zehn Millionen Tonnen CO2 auf 163 Millionen Tonnen angestiegen. Das geht aus der Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine kleine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor, über die die "Rheinische Post" in ihrer Donnerstagausgabe berichtet. Der Anteil des Verkehrssektors an allen deutschen CO2-Emissionen ist demnach von 16,9 auf zuletzt 19,1 Prozent angestiegen.
Wirtschaft Deutschland
Siemens Engery ersetzt Beiersdorf im DAX
Frankfurt/Main | Die Siemens Energy AG ersetzt zum 22. März die Beiersdorf AG im DAX. Das teilte die Deutsche Börse am Mittwoch mit. Siemens Energy entstand durch Abspaltung von der Siemens AG, die Aktien werden seit dem 28. September 2020 an der Börse gehandelt.

Wirtschaft Deutschland
Dehoga kritisiert Stufenplan für Lockerungen
Berlin | Die Hauptgeschäftsführerin des Gastgewerbeverbands Dehoga, Ingrid Hartges, hat die bereits bekannt gewordenen Pläne für stufenweise Lockerungen in der Corona-Pandemie scharf kritisiert. "Bei uns herrscht blankes Entsetzen. Das ist kein Öffnungsplan, sondern ein Schließungsplan", sagte Hartges der "Neuen Osnabrücker Zeitung".