Frankfurt/Main | Die Forderung der Allianz, künftig weniger Quartalszahlen vorzulegen, zeigt Wirkung: Die Deutsche Börse will ihre Regeln überprüfen und hat dazu eine Marktbefragung unter Emittenten und Investoren gestartet. „Wir befinden uns derzeit im Austausch mit der Allianz und weiteren Marktteilnehmern, um die Veränderungen bei Rechnungslegungsstandards und die möglichen Folgen für Emittenten zu besprechen“, teilte die Deutsche Börse dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe) auf Anfrage mit. Bei der Umfrage sollten sowohl die Bedürfnisse von Investoren wie auch die von Emittenten beleuchtet werden.

„Ob es im Anschluss an die Marktkonsultation zu veränderten Anforderungen im Prime Standard in Bezug auf die Quartalsberichterstattung kommen wird, muss der Börsenrat der Frankfurter Wertpapierbörse entscheiden“, so die Deutsche Börse weiter. Der Prime Standard ist das Top-Segment in Deutschland mit den höchsten Transparenzanforderungen. Nur wer diese erfüllt, kann in die Auswahlindizes DAX, MDAX, TecDAX oder SDAX aufgenommen werden.

Gemäß den Regularien der Deutschen Börse müssen im Prime Standard gelistete Unternehmen zum 1. und 3. Quartal eine sogenannte Quartalsmitteilung vorlegen. Die Allianz würde darauf jedoch gerne verzichten, weil Aufwand und Informationsgehalt aus ihrer Sicht in keinem angemessenen Verhältnis stünden. Die Allianz sei in konstruktiven Gesprächen mit der Deutschen Börse, so der Finanzvorstand Giulio Terzariol.

„Wir glauben, dass wir eine Lösung finden können, mit der alle zufrieden sind“, sagte Terzariol dem „Handelsblatt“.

Autor: dts