Wiesbaden | Die deutschen Exporte sind im Mai 2020 in Folge der Coronakrise erneut stark zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sanken sie um 29,7 Prozent auf 80,3 Milliarden Euro, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnisse am Donnerstag mit. Auch die Importe gingen deutlich zurück.

Sie sanken um 21,7 Prozent auf 73,2 Milliarden Euro. Kalender- und saisonbereinigt nahmen die Exporte gegenüber dem Vormonat April 2020 um neun Prozent und die Importe um 3,5 Prozent zu. Gegenüber Februar 2020 – dem Monat vor dem Beginn der coronabedingten Einschränkungen– nahmen kalender- und saisonbereinigt die Exporte um 26,8 Prozent und die Importe um 18,2 Prozent ab.

Die Außenhandelsbilanz schloss im Mai 2020 mit einem Überschuss von 7,1 Milliarden Euro ab. Im Vorjahresmonat hatte der Saldo in der Außenhandelsbilanz noch 20,7 Milliarden Euro betragen. Kalender- und saisonbereinigt lag der Überschuss der Außenhandelsbilanz im Mai 2020 bei 7,6 Milliarden Euro.

Die deutsche Leistungsbilanz schloss im fünften Monat des Jahres mit einem Überschuss von 6,5 Milliarden Euro ab. Im Vorjahresmonat hatte die deutsche Leistungsbilanz einen Aktivsaldo von 13,3 Milliarden Euro ausgewiesen. In die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) wurden im Mai Waren im Wert von 42,4 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 38,4 Milliarden Euro von dort importiert, so die Statistiker weiter.

Gegenüber dem Vorjahresmonat sanken die Exporte in die EU-Staaten um 29,0 Prozent und die Importe aus diesen Staaten um 25,2 Prozent. In Drittländer wurden unterdessen Waren im Wert von 37,7 Milliarden Euro exportiert (-30,5 Prozent) und im Wert von 34,8 Milliarden Euro eingeführt (-17,5 Prozent). Je nach Handelspartner waren die Exporte im Vorjahresvergleich unterschiedlich stark beeinträchtigt: Während Exporte nach China im Mai 2020 vergleichsweise moderat um 12,3 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgingen, nahmen die Exporte in die von der Corona-Pandemie besonders betroffenen Vereinigten Staaten um 36,5 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro ab.

Die Exporte in das Vereinigte Königreich verzeichneten mit einem Rückgang von 46,9 Prozent auf 3,5 Milliarden gegenüber dem Vorjahresmonat einen besonders starken Rückgang. Die meisten Importe kamen im Mai 2020 aus China nach Deutschland. Von dort wurden Waren im Wert von 10,7 Milliarden Euro eingeführt. Das waren 23,4 Prozent mehr als im Mai 2019. Die Importe aus den Vereinigten Staaten sanken im Mai 2020 um 26,9 Prozent auf einen Wert von 4,4 Milliarden Euro. Die deutschen Importe aus dem Vereinigten Königreich sanken um 20,3 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro.

Autor: dts