Wiesbaden | Die Konsumausgaben der privaten Haushalte je Einwohner haben im Jahr 2018 in Deutschland nominal 30,0 Prozent über dem Durchschnitt der Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) gelgen. Die Pro-Kopf-Konsumausgaben betrugen in diesem Zeitraum im Bundesgebiet 20.420 Euro, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit. EU-weit wurden dagegen durchschnittlich nur 15.710 Euro pro Person für Wohnen, Ernährung und Bekleidung, aber auch für Mobilität, Freizeit und weitere private Aktivitäten verwendet.

Kaufkraftbereinigt lagen die Pro-Kopf-Konsumausgaben der privaten Haushalte in Deutschland um 18,9 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Diese Ausgaben waren nur in Luxemburg mit 40,8 Prozent und Österreich mit 21,9 Prozent über dem EU-Durchschnitt höher. Am niedrigsten innerhalb der EU waren die Pro-Kopf-Konsumausgaben in Bulgarien.

Dort lagen sie 41,6 Prozent unter dem Wert für die gesamte EU, so die Statistiker weiter. Die Differenz in den nominalen Konsumausgaben zwischen Deutschland und dem EU-Durchschnitt ist somit teilweise auf die unterschiedlichen Preisniveaus in den EU-Mitgliedstaaten zurückzuführen. Die nach der Umrechnung auf ein einheitliches Preisniveau verbleibende prozentuale Differenz von 18,9 Prozent hängt unter anderem mit der vergleichsweise guten Einkommenssituation sowie den Kauf- beziehungsweise Konsumgewohnheiten der deutschen Verbraucher zusammen.

Ein Blick über den Atlantik zeigt, dass die mit dem Wechselkurs in Euro umgerechneten Pro-Kopf-Konsumausgaben der privaten Haushalte in den USA 71,8 Prozent über den deutschen Ausgaben im Jahr 2018 lagen. Kaufkraftbereinigt gab ein Einwohner gut die Hälfte (50,3 Prozent) mehr für die Konsumausgaben der privaten Haushalte aus als in Deutschland. Der Pro-Kopf-Individualkonsum, der neben den privaten Konsumausgaben auch die sozialen Sachtransfers des Staates an private Haushalte umfasst, lag in den USA kaufkraftbereinigt 31,9 Prozent über dem deutschen Niveau.

Autor: dts