Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) – Die Produktion im Produzierenden Gewerbe ist im September 2017 preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt 1,6 Prozent niedriger gewesen als im Vormonat. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Angaben am Dienstag mit. Für August 2017 wurde das im Vormonat veröffentlichte Ergebnis (Anstieg von 2,6 Prozent gegenüber Juli 2017) bestätigt.

Die Industrieproduktion sank im September 2017 um 1,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Innerhalb der Industrie nahm die Produktion von Investitionsgütern um 2,7 Prozent und die Produktion von Konsumgütern um 0,3 Prozent ab, teilten die Statistiker weiter mit. Bei den Vorleistungsgütern ging die Produktion gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent zurück.

Außerhalb der Industrie lag die Energieerzeugung im September 2017 um 4,3 Prozent niedriger als im August 2017, die Bauproduktion stieg um 0,4 Prozent.

Diese Entwicklung kommentiert Prof. Dr. Carsten Wesselmann, Chefvolkswirt der Kreissparkasse Köln: „Ich würde den Rückgang der Industrieproduktion im September nicht überbewerten. Es handelt sich über weite Teile um einen Rückpralleffekt auf das deutliche Produktionsplus im Vormonat. Die Konjunktur in Deutschland sollte in den nächsten Monaten weiter aufwärtsgerichtet sein. Davon zeugen auch die erfreulichen Auftragseingangsdaten. Die deutschen Exporteure profitieren von dem anhaltenden globalen Konjunkturaufschwung. Zudem fassen die Unternehmen mehr Mut und investieren nicht mehr nur in den Erhalt, sondern zunehmend auch in die Erweiterung ihrer Kapazitäten. Hinzu kommt die erfreuliche Arbeitsmarktsituation, die auch langsam ihren Niederschlag in steigenden Löhnen findet, was alles in allem den privaten Konsum stützt. Was die Konjunktur betrifft, schaue ich mit Zuversicht auf das Jahr 2018.“

Autor: dts, ag