Berlin | Im Streit über Maßnahmen gegen Diesel-Fahrverbote pocht das Handwerk auf Hardware-Nachrüstungen. „Wir müssen alle Möglichkeiten ausschöpfen, die es gibt“, sagte Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochsausgaben). „Mit einer Umtauschaktion jedenfalls, wie sie jetzt als Lösungsmöglichkeit im Gespräch ist, wird es keinesfalls getan sein.“

Zu den erforderlichen Instrumenten gegen Fahrverbote gehören nach Wollseifers Worten eine intelligente Verkehrslenkung sowie Softwareupdates, in jedem Fall auch Hardware-Nachrüstungen „dort, wo sie möglich und zumutbar sind“. Es müsse endlich eine Lösung her, bei der die Verursacher der Misere ihren Beitrag leisten, auch finanziell. „Die Autokonzerne wollten offenbar die Leute für dumm verkaufen, wenn sie behaupten, das ginge nicht oder sei zu umständlich oder zu teuer“, sagte der Handwerkspräsident.

„Die Bundesregierung muss eine entsprechende Nachrüstverordnung für Dieselfahrzeuge erlassen.“ Wollseifer attackierte die Autohersteller scharf. „Es ist ein Unding und für eine führende Industriebranche blamabel, wie sich die Autokonzerne weiter aus ihrer Verantwortung winden und nicht bereit sind, für die von ihnen verursachten Fehler gerade zu stehen“, sagte er.

„Schon jetzt ist Verbrauchern und Handwerksbetrieben durch die Wertverluste ihrer Dieselfahrzeuge enormer wirtschaftlicher Schaden entstanden. Es geht nicht an, dass Bürger und Handwerker für etwas die Zeche zahlen, was Autokonzerne und Politik verbockt haben.“.

Autor: dts
Foto: Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH)