Düsseldorf | Insbesondere der Beginn des Schul- und Ausbildungsjahres hat im September zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit in Nordrhein-Westfalen geführt. Knapp 723.800 Menschen waren offiziell arbeitslos gemeldet und damit 3,5 Prozent weniger als im Vormonat, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. Über das gesamte Jahr gesehen ist es der bislang niedrigste Wert. Insgesamt wird die Lage auf dem Arbeitsmarkt an Rhein und Ruhr positiv bewertet – wenn auch mit starken regionalen Unterschieden.

Die Arbeitslosenquote sank innerhalb eines Monats von 8,2 auf 7,9 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie bei 7,8 Prozent gelegen. Angesichts der gesamtwirtschaftlich schwierigen Situation sei die aktuelle Arbeitsmarktlage „zufriedenstellend“, sagte die Leiterin der Regionaldirektion, Christiane Schönefeld. Sie fügte hinzu: „Die unerwartet günstige Entwicklung des vergangenen Jahres hat sich nicht fortgesetzt, der Arbeitsmarkt bleibt aber weiterhin in einer guten Verfassung.“

Rückgang bei Zahl der jüngeren Arbeitslosen

Eine besonders erfreuliche Entwicklung gab es bei den erwerbslosen jüngeren Menschen. Von August auf September ging die Zahl der Arbeitslosen bei den unter 25-Jährigen um 13,1 Prozent auf 72.718 zurück. Gab es in den Sommerferien noch einen Anstieg, sorgten der Beginn des Schuljahres und der Start in die betrieblichen Ausbildungen für einen Rückgang. Für die folgenden Monate wird mit weiter sinkenden Zahlen gerechnet.

Regional ist die Arbeitslosigkeit im Bundesland weiterhin unterschiedlich. Während im Münsterland angesichts einer Arbeitslosenquote von 4,6 Prozent nahezu Vollbeschäftigung herrscht, ist die Situation im Ruhrgebiet unverändert schlecht. Dort sind 11,0 Prozent der Menschen offiziell arbeitslos gemeldet.

Anzeichen für eine schlechter werdende Lage auf dem Arbeitsmarkt bietet die Nachfrage nach Arbeitskräften. Mit 36.847 Stellenangeboten, die in den Arbeitsagenturen im September eingingen, sank deren Zahl im Vergleich zum Vorjahr um mehr als sieben Prozent. „Angesichts skeptischerer Konjunkturerwartungen zeigen sich die Unternehmen insgesamt zurückhaltender, was Neueinstellungen betrifft“, erklärte die Regionaldirektion.

Autor: Christian Wolf/dapd