Köln | Nach den tödlichen Messerstichen auf eine Jobcenter-Mitarbeiterin in Neuss fordert die Gewerkschaft für den kommunalen Dienst (komba) eine Dokumentation aller Übergriffe. Beleidigungen und Angriffe auf Mitarbeiter in Jobcentern seien keine Seltenheit, genaue Zahlen darüber seien aber bisher nicht erhoben worden, sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft, Ulrich Silberbach, am Donnerstag in Köln. Diese Daten seien wichtig, um das Ausmaß darzustellen.

Die Gewerkschaft sieht nach eigenen Angaben in langen Wartezeiten und in der zeitlich beschränkten Beratung einen Auslöser für Gewalttaten. Zudem müssten die „zum Teil sehr hohen Fallzahlen“ gesenkt werden, um das Konfliktpotenzial zu verringern. Jobcenter dürften aber nicht zu Festungen umgebaut werden.

Am 26. September war eine 32-jährige Arbeitsvermittlerin in ihrem Büro im Jobcenter Neuss von einem 52-jährigen Arbeitssuchenden erstochen worden.

Autor: dapd