Berlin | Die Gewerkschaften fordern 4,8 Prozent und mindestens 150 Euro monatlich mehr Lohn im öffentlichen Dienst. Das teilten unter anderem der DBB Beamtenbund und Tarifunion sowie die Gewerkschaft Verdi am Dienstagnachmittag mit. Die Forderung sei angesichts der Umstände „bescheiden“, sagte der DBB-Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach.

Der DBB-Chef erwartet „ungewöhnlich schwere Verhandlungen“. Er fügte allerdings hinzu, dass man ohne die Kollegen „die Coronakrise bis zum heutigen Tag niemals so gut“ gemeistert hätte. „Der Öffentliche Dienst ist systemrelevant und die Beschäftigten haben mehr verdient als warme Worte. Auf jeden Fall mehr als den von den Kommunen angebotenen Inflationsausgleich“, so Silberbach. Laut Verdi soll auch das Thema der Entlastung der Beschäftigten in den Tarifverhandlungen behandelt werden. Die besonderen Themen des Gesundheitswesens und der Pflege sollen an einem eigenen Verhandlungstisch eingebracht werden.

Das beschloss die Bundestarifkommission der Gewerkschaft am Dienstag in Berlin. Das Ergebnis soll später zeit- und wirkungsgleich auf Beamten, Richter, Soldaten sowie Versorgungsempfänger übertragen werden. Verdi-Chef Frank Werneke machte unterdessen deutlich, dass seine Gewerkschaft keinen tarifpolitischen Konflikt fürchte.

„Der Tarifrunde im öffentlichen Dienst kommt in diesem Jahr eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zu“, so Werneke. Die Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst werden gemeinsam von Verdi, GdP, GEW, IG BAU und DBB geführt. Die erste Verhandlungsrunde soll am 1. September in Potsdam stattfinden.

Autor: dts