Frankfurt/Main | Angesichts der Zunahme von Krankheitstagen aufgrund psychischer Störungen hat die IG Metall scharfe Kritik an den Unternehmern geübt. „Das ist ein drastischer Beleg für das Versagen der Präventionspolitik“, sagte IG-Metall-Bundesvorstandsmitglied Hans-Jürgen Urban der „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe). Überlange Arbeitszeiten, Termindruck und ständige Erreichbarkeit machten die Menschen krank.

„Die Arbeitgeber werden ihrer Verantwortung nicht gerecht: Sie ziehen die Leistungsschraube immer weiter an, statt in Prävention zu investieren. Arbeit darf nicht krank machen.“ Urban fügte hinzu, viele Arbeitgeber zögen es jedoch vor, Kranke zu bestrafen, statt Gesundheit zu schützen.

Er forderte, die Bundesregierung solle in Sachen psychischer Gesundheit nicht länger auf gemeinsame Erklärungen setzen, sondern mit einer Anti-Stress-Verordnung reagieren. „Es ist höchste Zeit, die Arbeitgeber für ihre massenhafte Rechtsverweigerung bei psychischen Gefährdungsbeurteilungen spürbar zu sanktionieren“, sagte der Gewerkschafter.

Autor: dts