Berlin | Die Arbeitnehmer in den IG-Metall-Branchen lehnen es laut einer Beschäftigtenbefragung der Gewerkschaft fast geschlossen ab, Begrenzungen der Arbeitszeit aufzuheben. Das berichtet der „Spiegel“. Demnach gaben in der Umfrage, an der weit über eine halbe Million Arbeitnehmer teilgenommen haben, mehr als 96 Prozent der Befragten an, weiterhin ein Arbeitszeitgesetz zu wollen, welches Höchstarbeitszeiten und Ruhezeiten verbindlich regelt.

Selbst unter denjenigen, die nach eigener Aussage mehr als 48 Stunden wöchentlich arbeiten, sehen gut 90 Prozent die Notwendigkeit einer gesetzlichen Begrenzung der Arbeitszeit. „Das ist auch eine klare Ansage an die Politik: Wer die bestehenden Schutzregeln schleifen will, hat die Beschäftigten in Deutschland geschlossen gegen sich“, sagte IG-Metall-Vorstand Jörg Hofmann mit Blick auf den Bundestagswahlkampf. Das Thema wird auch die Tarifrunde 2018 in der Metallindustrie prägen, deren Schwerpunkt aufseiten der IG Metall neue Regelungen zur Arbeitszeit sein sollen.

Zum zweiten Mal nach 2013 befragte die Gewerkschaft nicht nur ihre Mitglieder, sondern alle Beschäftigten in den Betrieben der IG-Metall-Branchen zu Arbeitszeitfragen, aber auch allgemeinen politischen Themen wie Rente oder Bildung. Die Ergebnisse dienen der IG Metall unter anderem als Grundlage für ihre Anforderungen an die Wahlprogramme der Parteien.

Autor: Andi Goral