Wiesbaden | Die Zahl der Beschäftigten mit Niedriglohn ist erneut gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, arbeiteten im Jahr 2012 20,6 Prozent aller Beschäftigten in Betrieben mit zehn und mehr Beschäftigten für einen Niedriglohn. Im Vergleich zum Jahr 2006, als der Anteil noch bei 18,6 Prozent lag, ist dies ein Anstieg um knapp zwei Prozent.

Diese Steigerung ist für Roderich Egeler, Präsident des Statistischen Bundesamtes, ein „langfristiger Trend“. Der Anteil von Niedriglöhnern ist den Angaben zufolge in einzelnen Branchen besonders hoch. Die meisten Beschäftigten mit Niedriglohn gab es 2010 bei Taxifahrern (87,0 Prozent), Friseuren (85,6 Prozent), im Reinigungsgewerbe(81,5 Prozent), aber auch in Restaurants, Cafés und Gaststätten (77,3 Prozent), in Wäschereien und chemischen Reinigungen (73,6 Prozent) sowie in Kinos (73,5 Prozent).

Die meisten Beschäftigten, die 2010 einen Niedriglohn erhielten, waren dabei atypisch beschäftigt, übten also Teilzeitbeschäftigung mit bis zu 20 Wochenarbeitsstunden, befristete Beschäftigungen, Zeitarbeit und Mini-Jobs aus. Die Erhebung der Struktur der Arbeitsverdienste (Verdienststrukturerhebung) wird alle vier Jahre durchgeführt. Für das Jahr 2010 wurden die Angaben für 1,9 Millionen abhängig Beschäftigte in Betrieben des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungsbereichs mit zehn und mehr Beschäftigten ausgewertet.

Als Niedriglohngrenze wurde ein Bruttostundenverdienst von 10,36 Euro zugrunde gelegt.

Autor: dts