Frankfurt | Europäische Notenbanker und Finanzaufseher schlagen eine neue Art von Anleihen vor, die die Eurozone krisenfester machen sollen. Wie der irische Notenbankchef Philip Lane in einem Gastbeitrag für das „Handelsblatt“ erläutert, geht es dabei um eine Verbriefung von Staatsanleihen. Lane leitet eine Arbeitsgruppe zu diesem Projekt beim Europäischen Ausschuss für Systemrisiken, der bei der Europäischen Zentralbank angesiedelt ist.

Die Details werden am Montag in einer umfangreichen Studie vorgestellt. Kern des Vorschlags ist es, Staatsanleihen der Euroländer zu bündeln und in drei Tranche mit unterschiedlichen Risiken zu verbriefen. Die Senior-Branche wäre von Zahlungsausfällen erst dann betroffen, wenn die beiden nachrangigen Tranchen aufgezehrt sind.

Diese Senior-Branche sollte für Banken als „sicher“ gelten und müsste nicht mit Eigenkapital unterlegt werden, die beiden anderen Tranchen würden entsprechend ihrem Risiko behandelt. Bisher gelten alle Staatsanleihen aus Sicht der Finanzaufsicht als „sicher“, unabhängig von ihrer Bonität. Bei diesem Konzept käme es nicht zu einer gegenseitigen Haftung der Staaten.

Die Idee ist zu verhindern, dass Banken vor allem Anleihen der jeweils eigenen Regierung kaufen. Dieser enge Zusammenhang zwischen Staaten und Regierungen kann in Krisenfällen zu einer gefährlichen Abwärtsspirale führen.

Autor: dts