Rüsselsheim | Der Opel-Aufsichtsrat hat Vorstandspläne zur Stärkung des angeschlagenen Autobauers bis 2016 durchgewunken. Die Pläne sehen laut Mitteilung vom Donnerstag hohe Investitionen in die Produktpalette von Opel/Vauxhall vor, darunter 23 neuen Modelle bis 2016. Außerdem billigte der Aufsichtsrat Pläne zur Reduzierung der Material-, Entwicklungs- und Produktionskosten sowie einer besseren Nutzung der Sparpotenziale, die sich aus der Allianz zwischen Opel und PSA Peugeot Citroen ergeben.

Die Zukunft des bedrohten Bochumer Werks wird in der Mitteilung nicht erwähnt. Das Opel-Management hatte vor zwei Wochen klar gemacht, Bochum werde nach 2016 geschlossen. Die Ankündigung löste Proteste bei Betriebsrat und Gewerkschaft aus.

Ob die Schließung von Bochum bei der Aufsichtsratssitzung besprochen wurde, teilte Opel auch auf Nachfrage nicht mit. Der jetzt beschlossene Plan reicht allerdings nur bis 2016, so lange hatte Opel das Überleben von Bochum garantiert. Für die Zeit danach sieht der Vorstand keine neuen Produkte für das Werk mehr vor. Ein Opel-Sprecher sagte, das gelte auch nach der heutigen Aufsichtsratssitzung weiter.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Stephen Girsky sagte, der Plan ebne „den Weg für eine starke Zukunft von Opel“. Die Opel-Mutter General Motors (GM) stehe hinter Opel und unterstütze „das Management und die Arbeitnehmervertreter darin, weiterhin gemeinsam an dem Ziel zu arbeiten, die Kundenzufriedenheit zu steigern und zügig zu Profitabilität zurückzukehren“. Betriebsratsschef Wolfgang Schäfer-Klug nannte den beschlossenen Plan „eine gute Basis“.

GM macht seit mehr als zehn Jahren Milliardenverluste in Europa und muss die Produktionskapazität reduzieren. Zuletzt hatte der Konzern ein Werk in Antwerpen geschlossen. Seitdem ist die Nachfrage nach Modellen von Opel und der Schwestermarke Vauxhall aber weiter gefallen. Allein im wichtigsten Markt Deutschland wurden im Mai elf Prozent weniger Opel-Fahrzeuge verkauft.

Autor: dapd | Foto: PR, GM Company
Foto: Das Werk in Rüsselsheim