Frankfurt/Main | aktualisiert | Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair streicht am Freitag wegen des Pilotenstreiks in Deutschland 250 Flüge. Das teilte das Unternehmen am Mittwochnachmittag in Frankfurt mit. Betroffene Kunden sollen noch am Mittwoch per E-Mail und SMS darüber informiert werden, ob sie von den Annullierungen betroffen sind.

Ihnen soll angeboten werden, ihren Flug kostenlos umzubuchen oder ihr Geld zurückzubekommen. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hatte die rund 400 Ryanair-Piloten in Deutschland am Mittwochmittag zum Streik aufgerufen. Das betrifft alle festangestellten Piloten, die an Ryanair-Stationen in Deutschland beschäftigt sind.

Am Freitag sollen sie um 3:01 Uhr für etwa 24 Stunden die Arbeit niederlegen. Die Streikmaßnahmen sollen laut VC am Samstag um 2:59 Uhr enden. Zuvor hatten bereits die Pilotengewerkschaften in Irland, Belgien und Schweden für Freitag zu Arbeitsniederlegungen bei Ryanair aufgerufen.

Daraufhin waren Dutzende Flüge gestrichen worden. Bei dem europaweiten Konflikt zwischen der irischen Fluggesellschaft und den Piloten geht es sowohl um die Bezahlung als auch um bessere Arbeitsbedingungen. Ziel der Gewerkschaften ist der Abschluss nationaler Tarifverträge bei Ryanair.

Die Situation am Köln/Bonn Airport

Von ursprünglich 54 am Freitag geplanten Ryanair-Flügenam Kölner Flughafen (27 Abflüge und 27 Ankünfte) hat die Airline aktuell 14 Abflüge gestrichen. Auch Verbindungen von Laudamotion sind betroffen: Von 7 (3 Abflüge, 4 Ankünfte) ursprünglich am Freitag geplanten Flügen wurden 3 (2 Abflüge, 1 Ankunft) anulliert.

Flugbegleiter unterstützen Streik der Ryanair-Piloten

Der für Freitag von der Vereinigung Cockpit (VC) angekündigte Streik der Ryanair-Piloten in Deutschland trifft bei den Kollegen der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (Ufo) auf Zustimmung. „Ufo unterstützt den Streik der Kolleginnen und Kollegen der VC als legitimes letztes Mittel, den Arbeitgeber zu substantiellen Zugeständnissen zu bewegen“, sagte Vorstandsmitglied Christoph Drescher den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). Auch die Flugbegleiter dringen auf bessere Arbeitsbedingungen bei Ryanair.

Ufo will bis zum Monatsende Forderungen formulieren und Verhandlungen mit dem irischen Billigflieger aufnehmen. Bisher zeige sich Ryanair als „sachlicher“ Gesprächspartner, sagte Drescher. Nach Gewerkschaftsangaben beschäftigt Ryanair an seinen deutschen Basen rund 500 Flugbegleiter.

Autor: dts