Berlin | Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat seine Konjunkturprognose nach unten korrigiert. Man erwarte, dass die Wirtschaft in Deutschland und im Euro-Raum im Jahr 2020 in Folge der Corona-Pandemie deutlich um 6,5 Prozent beziehungsweise 8,5 Prozent schrumpfen werde, teilte das Gremium am Dienstagmittag mit. Damit wird der im März berechnete Tiefpunkt noch einmal unterschritten.

Für das Jahr 2021 rechnen die Wirtschaftsweisen mit einem positiven Wachstum von 4,9 Prozent. Demnach dürfte das BIP frühestens im Jahr 2022 wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie liegen. „Die Corona-Pandemie wird voraussichtlich den stärksten Einbruch der deutschen Wirtschaft seit Bestehen der Bundesrepublik verursachen“, sagte der Chef der Wirtschaftsweisen, Lars Feld.

„Wir erwarten, dass jedoch ab dem Sommer eine Erholung einsetzt.“ Unterdessen rechnet der Sachverständigenrat damit, dass die Arbeitslosenquote in den kommenden Monaten weiter ansteigen und erst im Jahresverlauf 2021 wohl langsam wieder zurückgehen wird. Das Gremium machte zudem deutlich, dass der Ausblick für die weitere wirtschaftliche Entwicklung weiterhin einer „erheblichen Unsicherheit“ unterliege.

Vor allem der weitere Pandemieverlauf sei von großer Bedeutung. „Sollte es nicht gelingen, die Anzahl der Neuinfektionen etwa durch Smart Distancing gering zu halten, den Lockerungskurs fortzusetzen und die Unsicherheit der Unternehmen und Haushalte zu senken, ist mit einer deutlich länger anhaltenden Schwächephase zu rechnen“, so die Wirtschaftsweisen.

Autor: dts