Berlin | VW- und Audi-Händler werfen Volkswagen in der Abgasaffäre Fehler und schlechten Stil vor: „Das Vertrauen zwischen Händlern und VW ist massiv belastet“, sagte Dirk Weddigen von Knapp, Präsident des Händlerverbands, der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstagsausgabe). Er vertritt in Deutschland alle 2.400 Partnerstandorte – Autohäuser und Servicestandorte – von VW, Audi und den Nutzfahrzeugen des Konzerns. Die Händler fühlen sich in der Abgasaffäre im Stich gelassen.

Es gehe unter anderem um technische Probleme und die finanziellen Folgen Zehntausender Klagen von Kunden, schreibt die SZ. Der Verband fürchtet deshalb das Aus für viele Autohäuser. Damit müssten die Händler für die Täuschung des Konzerns zahlen. „Die Täuschung von VW hat VW-Kunden verärgert. Lange waren wir dabei ziemlich gelassen. Aber das ändert sich“, sagte der Verbandschef. Die Händler werfen VW und Audi mangelnde Unterstützung auf vielen Ebenen vor: Die Umrüstung der betroffenen Autos laufe nicht wie geplant.

Das zentrale IT-System, das bei Werkstattbesuchen geschädigter Kunden das richtige Software-Update liefern muss, falle immer wieder tageweise aus und verursache so Zusatzkosten. Auch die juristischen Folgen des Abgasskandals treffen viele Händler hart. Sie vermissen Unterstützung in Rechtsfragen: „Konzerntöchter wie Audi weigern sich, die Kosten der Rechtsstreitigkeiten mit den Kunden zu übernehmen“, klagt Weddigen von Knapp.

„Es geht um inzwischen Zehntausende Klagen gegen VW und Audi“, erklärt der Verband. Pro Fall lägen die Zusatzkosten für die Händler bei mehr als 2.000 Euro.

Autor: dts