Berlin | Bei den bundesweit 16 Verbraucherzentralen sind im ersten Halbjahr 2018 insgesamt 307.000 Anfragen und Beschwerden von Verbrauchern eingegangen. Darunter haben die Verbraucherschützer mithilfe der Plattform „Marktwächter“ mehr als 6.000 auffällige Meldungen identifiziert. Das sind im Schnitt 230 besonders auffällige Meldungen pro Woche, wie aus einer Beschwerdebilanz des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) hervorgeht, über die das „Handelsblatt“ (Montagsausgabe) berichtet.

Dabei geht es etwa um Fälle mit hohem Schaden für Verbraucher, fragwürdige Anbieter sowie um neue Maschen und Tricks von Unternehmen. Die „Marktwächter“ nehmen aktuell die Themen Finanzen, Digitales und Energie in den Blick. Sie dienen als Frühwarnsystem bei dem die Verbraucherzentralen der Länder besondere Fälle und Entwicklungen melden können.

Die detaillierten Informationen aus den auffälligen Meldungen im Frühwarnnetzwerk hätten seit Start der ersten Marktwächterprojekte im März 2015 „geholfen, Verbraucherrechte in Deutschland zu stärken“, sagte VZBV-Chef Klaus Müller dem „Handelsblatt“. So hätten die „Marktwächter“ in den vergangenen dreieinhalb Jahren 50 explizite Verbraucherwarnungen vor unseriösen Anbietern und dubiosen Maschen ausgesprochen – davon fünf in den ersten sechs Monaten dieses Jahres. In 134 Fällen – davon 31 im ersten Halbjahr 2018 – wurden laut Müller Rechtsverstöße festgestellt und die betroffenen Unternehmen abgemahnt.

Bei den von den „Marktwächtern“ näher beobachteten Themenfeldern ragt der digitale Bereich mit von Januar bis Juni 2018 eingegangenen 33.926 Beschwerden heraus, gefolgt vom Finanz-„Marktwächter“ mit 18.681 und dem Energie-„Marktwächter“ mit 6.791 Meldungen. Im Energiebereich sind intransparente Preisänderungsmitteilungen immer wieder Grund für Verbraucherbeschwerden. Im Finanzbereich erreichten den Finanz-Marktwächter wie im Vorjahr Hinweise auf Kündigungen älterer und damit gutverzinster Sparverträge.

Der Marktwächter „Digitale Welt“ registrierte auch im ersten Halbjahr 2018 vermehrt Beschwerden zu Online-Ticket-Börsen.

Autor: dts