Im zurückliegenden Jahr waren die Niederlande auch weiterhin der mit Abstand wichtigste Handelspartner für die Wirtschaft in NRW. Exporte und Importe zogen deutlich an.

Düsseldorf | Wie das Statistische Landesamt berichtete, exportierte die NRW-Wirtschaft im vergangenen Jahr Waren im Wert von rund 20 Milliarden in das westliche Nachbarland, ein Plus von 8,5 Prozent. Noch stärker zogen die Importe aus den Niederlanden an, sie erhöhten sich sogar um 18 Prozent auf 37,6 Milliarden Euro. Der Benelux-Staat, der die längste Außengrenze mit NRW hat, liegt damit unverändert und mit deutlichem Abstand an der Spitze der wichtigsten Handelsparner für das bevölkerungsreichste Bundesland.

Bei den Exporten folgen Frankreich und Großbritannien auf den Plätzen zwei und drei. Während der Export nach Frankreich um 4,1 Prozent auf 15,7 Milliarden Euro zulegen konnte, betrug das Exportwachstum mit dem Vereinigten Königreich trotz des Ausstiegs der Briten aus der EU immer noch 1,6 Prozent. Der Warenwert der Exporte auf die Insel erhöhte sich damit auf 13,4 Milliarden Euro. Die 26 EU-Staatenzusammen nahmen Waren im Wert von 65,7 Milliarden Euro ab, das waren nahezu zwei Drittel der gesamten NRW-Exporte.

Bei der Importstatistik lag die Volksrepublik China mit 26,7 Milliarden Euro an importierten Gütern auf einem unangefochtenen zweiten Platz. Allerdings vergrößerte sich der Abstand zu den Niederlanden, denn das Wachstum gegenüber dem Vorjahr betrug lediglich 4,9 Prozent. Auch die Einfuhren aus Frankreich (14,3 Milliarden Euro; +10,8 Prozent), Belgien (12,6 Milliarden Euro; +7,9 Prozent) und die Vereinigten Staaten (9,8 Milliarden Euro; +13,3 Prozent) wiesen höhere Wachstumsraten auf als die Einfuhren aus dem Reich der Mitte. Damit erhöhte sich auch die Bedeutung der EU als Handelsraum auf der Einfuhrseite für NRW, deren Anteil macht fast 60 Prozent an den Gesamteinfuhren aus.

Autor: Bernd F. Löscher