Düsseldorf | Der Arbeitskampf der Reinigungskräfte am Düsseldorfer Flughafen geht in die nächste Runde: Auch am heutigen Mittag wird wieder gestreikt, teilt die IG Bau Rheinland mit. Für das Wochenende kündigt die Gewerkschaft weitere Ausstände am Terminal C an. „Ein Großteil der Beschäftigten steht nach dem angekündigten Jobverlust immer noch ohne Perspektive da. Doch sie sind zu allem entschlossen“, so Regionalleiter Holger Vermeer.

Bereits jetzt soll der Flughafen Düsseldorf Beschäftigte der Firma Dr. Sasse eingesetzt haben, sagt die IG Bau und fügt hinzu, dass diese Reinigungskräfte eigentlich erst im Januar übernehmen sollten. „Man erhofft sich offenbar, den Streik der Klüh-Beschäftigten damit brechen zu können“, so Vermeer.

Nach IG BAU-Informationen soll die Beschäftigten eines Subunternehmers sogar weniger als der vorgeschriebene Mindestlohn in der Branche versprochen worden sein, sagt IG Bau. So sollen am Donnerstag Reinigungskräfte eines Nachunternehmers den Flughafen unverrichteter Dinge verlassen haben. Vermeer: „Die Streikenden lassen sich von solchen unsauberen Methoden aber nicht von ihrem Ziel abbringen – Weiterbeschäftigung und Abschluss eines Sozialtarifvertrags.“

Hintergrund zum Streik 

Klüh hatte im Zusammenhang mit der Neuvergabe der Reinigungsaufträge angekündigt, alle 168 Mitarbeiter zu entlassen. Die IG BAU fordert das Unternehmen auf, so viele Mitarbeiter wie möglich weiter zu beschäftigten. Zudem sollen die Härten des Jobverlustes in einem Sozialtarifvertrag abgefedert werden – auch per „angemessener Abfindung“. Die Forderungen der IG BAU habe die Firma bisher komplett abgelehnt, kritisiert Vermeer. „Damit hat Klüh den Arbeitskampf voll und ganz selbst zu verantworten.“ Ab Januar übernimmt die Dr. Sasse AG das Reinigungsgeschäft am Düsseldorfer Flughafen. Hier will die IG BAU erreichen, dass möglichst viele Mitarbeiter der Alt-Firma übernommen werden.

Autor: ib | Foto: IG Bau Rheinland