Düsseldorf /Hannover | In einer Lieferung Futtermais wurde in Niedersachsen das krebserzeugende Schimmelpilzgift Aflatoxin festgestellt. Aus etwa 10.000 Tonnen der Maislieferung wurde Futtermittel hergestellt, das an insgesamt 3.659 Betriebe in Niedersachsen ausgeliefert wurde, wie eine Sprecherin des Landwirtschaftsministeriums in Hannover am Freitag mitteilte. Auch Nordrhein-Westfalen ist von dem Skandal betroffen. Nach Angaben des Düsseldorfer Landwirtschaftsministeriums gab es Ende Januar und Anfang Februar insgesamt 29 Lieferungen an 15 landwirtschaftliche Betriebe, die nun zu den Verdachtsfällen gehören.

Betroffen sind die Kreise Lippe, Minden-Lübbecke und Steinfurt. Außerdem habe ein Mischfutterhersteller gut 1.000 Tonnen des belasteten Futtermittels bezogen. Während 850 Tonnen davon noch sichergestellt werden konnten, sind 200 Tonnen bereits ausgeliefert. Die Behörden versuchen derzeit, die Vertriebswege zu ermitteln.

Das Ministerium forderte nach eigenen Angaben „unverzüglich“ das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz auf, die betroffenen Betriebe zu identifizieren und festzustellen, ob die Futtermittel eingesetzt wurden. Im Einzelfall sollten Milchlieferungen ausgesetzt werden. In Richtung der amtlichen Untersuchungsämter erging die Aufforderung, zusätzliche Kapazitäten für Proben bereitzustellen. Der staatlich anerkannte Milchkontrolldienst sollte seine Eigenkontrollen erhöhen.

Auch nach Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und in die Niederlande soll das Mischfutter in geringen Mengen geliefert worden sein.

Autor: dapd
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