Köln | aktualisiert | Verdi ruft zum Streik an den Amazon-Standorten in Rheinberg und Werne auf. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten, dass der Online-Versandhändler den Tarif des Einzel- und Versandhandel NRW anerkennt und einen Tarifvertrag mit dem Titel „Gute und gesunde Arbeit“.

Die Landesfachbereichsleiterin für den Handel, Silke Zimmer, teilt schriftlich mit: „Amazon sieht sich mittlerweile gezwungen Werbespots zu schalten, in denen die angeblich hervorragenden Arbeitsbedingungen bei Amazon gepriesen werden. Das zeigt, dass der Druck auf das Unternehmen ziemlich hoch ist und Amazon sich für den andauernden Protest der eigenen Beschäftigten rechtfertigen muss. Wir sind also auf dem richtigen Weg. Mit einem langen Atem können wir Amazon deutlich machen, dass es sinnvoller wäre, in die Beschäftigten zu investieren und endlich nach den Tarifverträgen des Einzelhandels NRW zu bezahlen, statt teure Werbung zu schalten.“

Amazon bezieht Stellung zum Streik: „Die Arbeit in den Logistikzentren Rheinberg und Werne ist ohne Einschränkungen angelaufen. Nur ein geringer Teil der Beschäftigten beteiligt sich am Streikaufruf. Wir sind ein fairer Arbeitgeber mit offenen Türen und bieten an verschiedenen Standorten wie Rheinberg regelmäßig kostenlose Besucherführungen an, bei denen sich jeder selbst ein Bild von der Arbeit bei uns machen kann. Wir bezahlen am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist und überprüfen jährlich unsere Löhne. Zusätzlich profitieren Mitarbeiter von beschränkten Aktien (RSU) und weiteren Zusatzleistungen wie z.B. Sondervergütung für Überstunden, eine Lebens- und Erwerbsunfähigkeitsversicherung, Beiträgen für die betriebliche Rentenversicherung oder das „Career Choice“-Programm, über das bis zu 95 Prozent der Kursgebühren und Literaturkosten übernommen werden.“

Autor: Von Redaktion