Köln, Düsseldorf | Die Arbeitsschutzverwaltung in Nordrhein-Westfalen (ASV NRW) überprüfte in sechs Wochen rund 400 Baustellen im Land. Dabei konzentrierte sich der Landesarbeitsschutz auf Hochbauarbeiten, bei denen es häufig zu schweren oder tödlichen Absturzunfällen kommt. Erschreckend: Alleine rund 70 Prozent der Gerüste wiesen Mängel auf.

Zwei Drittel der Gerüste wiesen keinen Seitenschutz auf. Oft war der Wandabstand zu groß und bei einem Drittel der Gerüste waren diese nicht richtig verankert. Auf 17 Prozent der Gerüste waren die Auffangeinrichtungen wie Netze mangelhaft. Auch im Rohbau hatten die Arbeitsschützer viel zu bemängeln: Bei rund 80 Prozent der Baustellen fehlten Absturzsicherung oder waren diese mangelhaft. Darunter fielen Treppen, Wand- und Bodenöffnungen. Beanstandungen gab es auch häufig im Rahmen der Verkehrswege und deren Absicherung, etwa über Baugruben oder Übergänge zwischen einzelnen Gebäudeteilen.

In 16 Prozent der Fälle waren die Mängel so eklatant, dass diese ein Bußgeld nach sich ziehen werden. In Einzelfällen wurden auch Verstöße gegen das Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz festgestellt, was an die zuständigen Behörden weitergegeben worden ist.

Arbeits- und Arbeitsschutzminister Karl-Josef Laumann kommentiert die Ergebnisse: „Angesichts des hohen Zeitdrucks, den der gegenwärtige Bauboom auslöst, muss der Schutz von Gesundheit und Leben der Beschäftigten auf den Baustellen oberste Priorität haben.“

Autor: Andi Goral