Fahrradurlaub zählt zu den wichtigsten touristischen Wachstumsmärkten in NRW, stellt der ADFC fest. Mehr als 8,3 Millionen Radausflügler und Radtouristen rollen pro Jahr bereits über das Radwegenetz in NRW. Jeder einzelne von ihnen gibt für diesen Spaß pro Kopf und Jahr rund 160 Euro aus – für Ausrüstung, Lektüre, Unterkunft, Verpflegung und Unterhaltung. Mit einer Wertschöpfung von insgesamt 1,3 Milliarden Euro kurbeln die Freizeitradler mittlerweile die NRW-Wirtschaft an, ermittelte die Studie "Radreisen 2008" des Forschungsinstitutes Trendscope in Köln, die der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) NRW gestern auf seiner Mitgliederversammlung in Düsseldorf erstmals vorstellte.

Garanten für die wachsende Bedeutung des Radtourismus in NRW sind die gut ausgebaute Infrastruktur für das Fahrradfahren und die Marketingmaßnahmen starker Tourismus-Regionen wie Münsterland, Ruhr-Tourismus, Sauerland und Niederrhein. Die meisten Freizeitradler nutzen ihr Bike für Tagesausflüge in die nähere Umgebung, doch nur jeder zehnte entschließt sich zu einem Radurlaub mit mindestens einer Übernachtung in NRW, beschreibt der ADFC die aktuelle Situation.

"Das Wachstumspotenzial bei Radtouristen wird nicht genutzt. Das Land NRW tritt beim Fahrradtourismus nicht in Erscheinung", kritisiert Thomas Semmelmann, Vorsitzender des ADFC NRW, mit mehr als 27.500 Mitgliedern der größte Landesverband in Deutschland. Die guten Angebote der Regionen würden nicht gebündelt und entsprechend beworben, so die Kritik des ADFC. Semmelmann: "Das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium muss sich jetzt verstärkt um Marketing und die Werbung von Fahrradurlaubern in NRW kümmern, um die vorhandenen Potenziale auszuschöpfen."

[ots; Foto: Hanspeter Bolliger/www.pixelio.de]