Köln | Die Stadtverwaltung setzt Tempo 50 auf der Stadtautobahn in Köln um. Die Begründung: Schutz der Radfahrerinnen und Radfahrer und der zu Fuß gehenden. Aber auch dort, wo gar keine Radwege und Gehsteige sind gilt jetzt Tempo 50. Sehr zum Ärger der Kölner Liberalen.
Die Stadt Köln nennt „Brückenschäden“ als Ursache für eine Herabsetzung des Tempo 80 auf 50 km/h. Als „Brückenschäden“ definiert die Stadtverwaltung fehlende oder in die Jahre gekommene Sicherheitseinrichtungen, die nicht mehr dem aktuellen Standard entsprechen. Zwischen den Auffahrten am Eisstadion und dem Kalker Tunnel gilt nun die reduzierte Geschwindigkeit. Allerdings können Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer lediglich den Teilabschnitt der Zoobrücke mitbenutzen, um vom linken auf das rechte Rheinufer oder umgekehrt zu kommen. Auf Höhe der Kölnmesse wird die Stadtautobahn zu einer reinen Straße für den motorisierten Individualverkehr. Aber, so die Kölner FDP auch dort hat die Stadtverwaltung die Geschwindigkeit reduziert. Bis zum Stadtautobahntunnel in Kalk. Diesen allerdings, sowie die Einfahrten und Ausfahrten sanierte die Stadt erst vor kurzem.
Die Sanierung des doppelstöckigen Tunnels der Stadtautobahn B55a wurde am 14. Januar 2019 abgeschlossen und seitdem ist dieser wieder in beide Fahrtrichtungen befahrbar und zwar dreispurig und mit Tempo 80. Die Einfahrt zur Tunnelröhre von der Zoobrücke kommend oder an der Einfahrt Kalk ist nur für den motorisierten Individualverkehr gestattet.
Kölner FDP verärgert
FDP-Fraktionschef Ralph Sterck kommentiert das so: „Es scheint, als habe die Verwaltung ihre Maske fallen lassen, dass es ihr weniger um den Schutz des Radverkehrs, sondern vielmehr um eine Schikane für Autofahrerinnen und Autofahrer geht. Wie sonst ist zu erklären, dass die Maßnahme für eine doppelt so lange Strecke angeordnet wurde als die eigene Begründung diese abdeckt. Dies wurde im zuständigen Verkehrsausschuss zu keinem Zeitpunkt thematisiert. Hier schießt der ohnehin unglücklich agierende Verkehrsdezernent mal wieder weit übers Ziel hinaus. Es kann und darf nicht sein, dass einige Verkehrsideologen in der Stadtverwaltung auf Kosten bestimmter Gruppen von Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern ihr Unwesen treiben. Ich erwarte, dass das Tempo 50 zwischen Deutz und dem Kalker Tunnel umgehend zurückgenommen wird und auch alle nötigen Maßnahmen ergriffen werden, um das angebliche Sicherheitsproblem auf der Zoobrücke so schnell wie möglich zu beseitigen, damit auch dort wieder das angemessene Tempo 80 zugelassen werden kann.“
ag