Berlin | Der Sprecher der rechtskonservativen Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD), Konrad Adam, rechnet mit einer Spaltung seiner Partei. „Die Anzeichen haben sich verdichtet, dass eine Parteispaltung bevorsteht“, sagte er der „Welt“. Adam forderte AfD-Gründer Bernd Lucke auf, „klarzustellen, was er vor hat, nachdem so viel durchgesickert ist“.

Lucke, der sich für den Aufbau der AfD verdient gemacht habe wie kein anderer, solle sagen, ob er „auch derjenige sein möchte, der die Zerstörung der Partei anführt“. Adam distanzierte sich von der wirtschaftsliberalen Parteiströmung um Lucke, der die AfD im Europaparlament vertritt. „Wenn die AfD sich zu einer Partei entwickelt, die aus Brüssel geführt und von Berlin aus privat finanziert wird, ist sie nicht mehr meine Partei“, sagte er.

Lucke hat die Gerüchte um seine Zukunft in der Partei bislang nicht kommentiert. Konrad beklagte die mangelnde Kommunikation innerhalb des Parteivorstandes: „Wir sind drei gleichberechtigte Sprecher, warum redet Bernd Lucke nicht mit uns?“

Henkel fordert AfD-Co-Chef Adam zum Parteiaustritt auf

Mit scharfer Kritik hat der Europaabgeordnete der rechtskonservativen Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD), Hans-Olaf Henkel, auf die Behauptung von Co-Parteichef Konrad Adam reagiert, wonach Bundesparteichef Bernd Lucke seinen Austritt aus der AfD und die Gründung einer eigenen Partei vorbereite. „Erst fordert er meinen Rücktritt, jetzt sagt er Luckes Rücktritt voraus? Der ist völlig von der Rolle“, sagte Henkel dem „Handelsblatt“ (Online-Ausgabe). „Er soll selbst gehen und zwei weitere aus dem Vorstand gleich mitnehmen“, fügte der frühere Industriemanager mit Blick auf Adam, Co-Parteichefin Frauke Petry und Parteivize Alexander Gauland hinzu.

Adam, die Landes- und Fraktionschefschefs Petry (Sachsen) und Gauland (Brandenbrug) gelten als Vertreter des nationalkonservativen Flügels der AfD und sind erklärte Lucke-Gegner.

Autor: Andi Goral