"Ich werde ja nicht müde, darauf hinzuweisen, dass das eine komplizierte Unternehmung ist", sagte Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagausgabe). Die Bundeswehr werde am Ende sehr viel Material zurückführen müssen. "Das muss so organisiert werden, dass diejenigen, die das übernehmen, nicht gefährdet werden. Das bindet Kräfte." Die "Variante eines Nebenmandates" sei bereits "Gegenstand von Diskussionen", sagte der CDU-Politiker weiter. Zunächst müsse man sich aber mit den anderen Nationen absprechen und auch entscheiden: "Was bleibt an Infrastruktur da? Was können die Afghanen sinnvoll weiter nutzen?" Für den Abzug von Infrastruktur gebe es zwei Wege: über Pakistan im Süden und über die zentralasiatischen Staaten wie Usbekistan im Norden. "Je mehr über den Norden abtransportiert wird, desto mehr sind wir als Führungsnation mit dem zentralen Standort Masar-i-Scharif gefordert", sagte de Maizière weiter. "Diese Planung ist nicht aus dem Ärmel zu schütteln." Es dürfe aber nicht zu dem politischen Eindruck kommen, es würde kein Abzug stattfinden, betonte de Maizière. Beim Abzugsdatum hält er weiter an 2014 fest. Er hoffe, dass die internationale Gemeinschaft bis dahin zusammen bleibe. "Wir arbeiten daran", sagte der Minister. "Die Strategie, bis Ende 2014 in Afghanistan zu bleiben, hat den Sinn, dass bis dahin etwas passieren soll." Die einheimischen Sicherheitskräfte sollten bis dahin zahlenmäßig und auch qualitativ so weit sein, dass sie eigenständig handeln könnten. "Deswegen ist das Datum Ende 2014 richtig."

[dts]