Das Symbobild zeigt ein Gebäude der Bundesagentur für Arbeit.

Köln | red, dts | Im Gegensatz zum Bundestrend sinken die Arbeitslosenzahlen im Dezember in Köln leicht. Auf Bundesebene steigen die Arbeitslosenzahlen. Dennoch liegt die Arbeitslosenzahl in Köln deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Die Agentur für Arbeit Köln meldet für den Dezember den niedrigsten Stand von arbeitslos gemeldeten Menschen im Jahr 2022. Die Zahl von Beschäftigten stieg laut der Agentur auf 606.633.

Köln braucht Fachkräfte

Johannes Klapper, Vorsitzender der Geschäftsführung der Kölner Agentur für Arbeit, zur Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt: „Sinkende Arbeitslosigkeit und steigende Beschäftigung lassen den Arbeitsmarkt in Köln zum Jahresende positiv ausklingen. Auch die Nachfrage ist mit über 7.000 offenen Arbeitsstellen stabil. Köln braucht in nahezu allen Bereichen Arbeitskräfte überwiegend auf Fachkräfte-Niveau“. So meldet die Kölner Agentur für Arbeit, dass etwa 20 Prozent der gemeldeten Stellen, die 1.500 Arbeitsangebote ausmachen, für Ungelernte sind. Jedoch setzen 3.500 Stellen eine Berufsausbildung und etwa 2.000 Stellen ein abgeschlossenes Studium voraus.

Positive Bilanz kann die Agentur für Arbeit auch bei beruflichen Weiterbildungen ziehen: „Erfreulich ist, dass im Dezember mehr Menschen eine berufliche Weiterbildung begonnen haben. Beim Start in ein neues Jahr fassen viele Menschen auch gute Vorsätze für das Arbeitsleben“, so Klapper. Auch meldet die Agentur für Arbeit Köln, dass im Vergleich zum Vorjahresquartal die Anzahl der Beschäftigungen um 2,6 Prozent zunahm. Hierbei gab es je nach Branche jedoch deutliche Unterschiede. So nahm die Zahl an Beschäftigungen im Bereich bei Immobilien, freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen um 6,4 Prozent zu, während Finanz- und Versicherungsdienstleistungen mit -2,2 Prozent sanken.

Auch sinkt die Zahl der Arbeitslosen in Köln. So sank im Dezember die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Prozent. Im Kontrast zum Vorjahr sank die Zahl der Arbeitslosen um 2,3 Prozent. Die Kölner Arbeitslosenquote beträgt aktuell 8,4 Prozent. Im Vorjahr betrug sie 8,6 Prozent. Somit sank sie um 0,2 Prozent.

Geflüchtete aus der Ukraine

Seit dem 1. Juni 2022 werden geflüchtete Menschen aus der Ukraine durch das Jobcenter betreut und können dort Leistungen für die Grundsicherung nach dem zweiten Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB II) beantragen. Im Dezember sind 5.357 arbeitssuchende Ukrainer in Köln gemeldet. Im Dezember gelten 2.298 Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit als arbeitslos gemeldet.

Weniger Entlassungen undweniger Einstellungen

Die Kölner Agentur für Arbeit meldet außerdem weniger Entlassungen. Im Dezember 2022 meldeten sich 2.916 Menschen arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat sind dies etwa 9,7 Prozent weniger als im Vormonat oder 0,1 Prozent weniger als im Dezember letzten Jahres. Es wurden jedoch auch weniger Beschäftigte eingestellt. So konnten im aktuellen Monat 2.287 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Arbeit beenden. Dies sind jedoch 340 Personen weniger als im November und 472 Personen weniger als im Dezember 2021.

Zusätzlich gab es im Dezember 7.116 freie Arbeitsstellen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 2.058 Stellen mehr und erzielte so +40,7 Prozent. Arbeitgeber meldeten dem Kölner Arbeitgeber-Service im November 1.742 neue freie Arbeitsstellen. Somit lag der Prozentsatz höher im Vergleich zum Vormonat, sank aber um -10,9 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr. Die offenen Stellen verteilten sich vor allem auf Berufe in der Berufsgruppe der Lagerwirtschaft, Post und Zustellung, sowie auf Verkaufsberufe ohne Produktspezialisierung oder im Bereich der Sicherheitsfachkräfte.

Arbeitslosenzahl steigt deutschlandweit an

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Dezember um 124.000 gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mit. Gegenüber dem Vormonat legte die Zahl um 20.000 auf 2,454 Millionen Arbeitssuchende zu.

Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber November um 0,1 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent. Ohne die Berücksichtigung ukrainischer Flüchtlinge wäre die Arbeitslosigkeit laut BA im Vorjahresvergleich gesunken. „Die Arbeitslosigkeit hat im Dezember wie in diesem Monat üblich mit Beginn der Winterpause zugenommen“, sagte BA-Chefin Andrea Nahles in Nürnberg.

„Bereinigt um saisonale Einflüsse ist jedoch ein Rückgang zu verzeichnen.“ Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, lag im Dezember bei 3,322 Millionen Personen. Das waren 238.000 mehr als vor einem Jahr.

Saisonbereinigt stieg die Unterbeschäftigung gegenüber dem Vormonat deutlich um 20.000. Die Nachfrage nach neuem Personal wurde zuletzt spürbar schwächer, liegt aber weiter auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Insgesamt waren bei der Arbeitsagentur im letzten Monat des Jahres 781.000 Stellen gemeldet, 13.000 weniger als vor einem Jahr. Saisonbereinigt verringerte sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Stellen um 7.000. Insgesamt 748.000 Personen erhielten im Dezember 2022 Arbeitslosengeld, 18.000 mehr als vor einem Jahr.

Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag bei 3,814 Millionen. Gegenüber dem Vorjahresmonat war dies ein Anstieg um 226.000 Personen. 7,0 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

rs