Die Trends stehen auf ihrer Seite: Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung wird in Zukunft der Mensch das „knappe Gut“ auf dem Arbeitsmarkt sein, prognostizierte Peter Welters, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln. Zusätzliche Megatrends wie technologischer Wandel und Globalisierung würden den Strukturwandel beschleunigen. Die Qualitätsanforderungen an Produkte und Dienstleistungen der Unternehmen würden steigen und verlangten hochqualifizierte Fachkräfte. Der Arbeitsmarkt der Zukunft werde folglich ein Arbeitsmarkt der Qualifizierten sein, so Welters. Insbesondere in den MINT-Fächern – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – sei ein Mangel absehbar. Selbst in der Krise fehlten etwa 40.000 Fachkräfte in diesem Marktsegment. Um dem hier entstehenden Fachkräftemangel zu begegnen, müssten sowohl der Anteil der Schulabgänger mit Studienberechtigung erhöht werden, als auch die Zahl derer, die ein Studium in einem MINT-Fach aufnehmen und auch zu Ende bringen. Zudem könnte eine Steigerung des Frauenanteils die erwartete MINTFachkräfte-Lücke schmälern.

Hier gebe es allerdings in der beruflichen Praxis immer noch Hindernisse, wie etwa schlechtere Aufstiegschancen oder geringere Verdienstmöglichkeiten für Frauen, erklärte Welters. Zudem weise – trotz aller Fortschritte – die Vereinbarkeit von Beruf und Familie oftmals Mängel auf. Betriebe, die hier intelligente Lösungen bereithalten würden, hätten im Wettbewerb um qualifizierte Kräfte daher künftig die Nase vorn. Sie würden es nicht nur leichter haben, qualifizierte Absolventen zu gewinnen. Die erhöhte Attraktivität ihres Unternehmens werde auch dazu führen, dass die hochqualifizierten Kräfte dem Betrieb erhalten bleiben. Die Vorlesung „Arbeit der Zukunft – Zukunft der Arbeit“ fand im Rahmen der Ringvorlesung Power your Life!“ statt, die auf Initiative Kölner Unternehmen, der Universität zu Köln, der Fachhochschule Köln sowie der Agentur für Arbeit Köln durchgeführt wird. Sie sollte nach Auffassung von Welters im nächsten Jahr fortgesetzt werden.

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