Die Situation im Land stehe derzeit auf der Kippe und die Regierung müsse die Gewalt gegen Oppositionelle sofort einstellen, um einen Bürgerkrieg zu verhindern, verlangte Malcolm Smart, der bei der Organisation für den Mittleren Osten und Nordafrika zuständig ist. In der jemenitischen Hauptstadt Sanaa hat es nach kurzzeitigen Verhandlungen um eine Waffenruhe am Dienstag erneut schwere Gefechte zwischen Regierungstruppen und Stammeskämpfern gegeben. Wie die "Yemen Post" berichtet, habe die Regierung 2.000 zusätzliche Sicherheitskräfte abgestellt. Es seien mehrere hundert Explosionen in der Stadt zu hören gewesen. Während sich in Sanaa Truppen des jemenitischen Präsidenten Ali Abdallah Saleh und des Stammesfürsten Scheich Sadek al Ahmar gegenüber stehen, setzten sich am Dienstag in der Stadt Sindschibar die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und mutmaßlichen Al Kaida-Terroristen fort. Ein dritter Brennpunkt ist die Stadt Tais, in der Regierungstruppen am Montag ein Zeltlager von Protestierenden gewaltsam aufgelöst hatten. Laut unbestätigten Angaben der Vereinten Nationen (UN) sollen hier seit Sonntag über 50 Menschen ums Leben gekommen sein. Die Proteste breiter Bevölkerungsschichten gegen die jemenitische Regierung dauern mittlerweile seit Mitte Januar an.

[dts]