Köln | Seit Juli streift das 12-jährige Tigerweibchen „Katinka“ durch das Tigergehege und mittlerweile auch durch das Außengehege des Kölner Zoos. Sie kam aus Nürnberg an den Rhein. Dafür ging das Kölner Tigerweibchen „Akina“ in die fränkische Metropole.
„Akina“ musste Köln verlassen, da sie sich nicht mit dem Kölner Zuchtkater „Sergan“ so paarte, dass Nachwuchs kam. Auch in Nürnberg blieben die dortigen Zuchtbemühungen fruchtlos. Das Europäische Erhaltungsprogramm EEP schlug nun einen Tausch der Weibchen der beiden Zoos vor. Die Amur-Tiger – Panthera tigris altaica – sind vom Aussterben bedroht. Der Kurator des Kölner Zoos Dr. Alexander Sliwa stellt fest, dass die Zucht bei Raubkatzen nicht immer klappe, selbst wenn die Tiere genetisch gut zusammenpassten.
Welche Tiere in welchen Zoos zur Zucht eingesetzt werden entscheiden nicht die Zoos, sondern das EEP auf wissenschaftlicher Basis. Die nach Köln übersiedelte „Katinka“ zählt zu den besonders wertvollen Tigern dieser Art in Europa. Nun hofft der Kölner Zoo darauf, dass „Katinka“ und „Sergan“ „zueienander finden“. Das Tigerweibchen brachte in Nürnberg einen Doppelwurf im Jahr 2015 zur Welt und zog die Jungtiere vorbildlich auf.
Der Amur-Tiger
Im Volksmund wird der Amur-Tiger auch Sibirischer Tiger genannt. Seinen Namen Amur hat er aus dem Gebiet in dem er natürlich vorkommt: das Amur- und Ussuri-Gebiet, dass in der Nähe von Wladiwostok liegt. Aktuell wird der Bestand auf rund 500 Tiere geschätzt, nachdem er in den 1940er Jahren schon einmal auf 50 reduziert war. Die Schutzmaßnahmen der russischen Regierung fruchten. Auch im benachbarten China erholten sich die Bestände. Der Bestand freilebender Tiger wird weltweit auf rund 4.500 Tiere geschätzt. Das EEP-Programm koordiniert derzeit 250 Amur-Tiger, die 90 Haltungen leben.
ag