Symbolbild Filmprojektor

Köln | Erst einmal die gute Nachricht: Der Filmbestand der Studierenden der Kölner Kunsthochschule für Medien (KHM), der sich analog auf 16 und 35 mm befindet und einen Zeitraum von über 30 Jahren erfasst, ist gesichert. Nun die weniger good News: Die Filme gehen auf Reise in den Norden nach Düsseldorf. Die KHM schloss mit dem Filmmuseum Düsseldorf eine entsprechende Kooperationsvereinbarung.

Der Satz aus der Mitteilung der KHM klingt lapidar: „Das analoge Filmmaterial der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) findet im Filmmuseum Düsseldorf eine neue Heimat.“ Die KHM spricht von einer für beide Seiten gewinnbringenden Kooperation. Dennoch verlässt ein Kulturschatz Köln. Mit den 772 Filmtiteln auf knapp 2.000 Rollen kann das Filmmuseum Düsseldorf seine Sammlung bedeutsam erweitern. Für die KHM sei dies die Möglichkeit das Material professionell archivieren zu lassen. Bei der Sammlung handelt es sich um eine Dauerleihgabe.

So werden die Filme jetzt archiviert

„Die Filmkopien lagern im Filmarchiv des Filmmuseums bei 6 Grad Celsius und 25 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit. Die kalte und trockene Lagerung vermeidet das Ausbleichen des Filmbildes und den Verlust der Farbe. Außerdem schützt es vor der Entstehung des für den Filmträger schädlichen ‚Essigsäuresyndroms‘ und die Verbreitung von Mikroorganismen in der Emulsionsschicht“, beschreibt Thomas Ochs, zuständig für die audiovisuellen Bestände des Filmmuseums Düsseldorf, die Voraussetzungen für eine Archivierung von analogem Filmmaterial.

Besondere Werke

Unter den Filmen finden sich Werke wie „Backstage“ aus dem Jahr 1992 in dem unter anderem Irm Hermann, Dirk Bach, Mechthild Großmann und Hella von Sinnen mitwirken oder der erste Kurzfilm von Regisseur Hans Weingartner „Frank“ aus dem Jahr 1999. Auch das Musikvideo „Distroia“ aus dem Jahr 1999 des Elektronik-Duos „Mouse on Mars“ wanderte ins Filmmuseum nach Düsseldorf.

Der Filmbestand der KHM umfasste anfangs die 16 und 35 mm Vorführkopien der Filme der Studierenden. In den letzten Jahren kamen dann aus den Kopierwerken, die aufgrund der Digitalisierung der gesamten Produktionskette im Film nach und nach schließen mussten, neben den Negativen der Filme auch eine große Anzahl an entwickelten Filmmaterialien an die Hochschule zurück. Die Hochschule sichtete den Bestand akribisch, ordnete und katalogisierte diesen zwei Jahre lang. Dabei sei es auch zum Austausch mit ehemaligen Studierenden gekommen, die sich, so die Hochschule, freuten, dass die Filme jetzt professionell archiviert werden. Die KHM erarbeitete die Einlagerungsliste für das Filmmuseum Düsseldorf. Im Archiv des Filmmuseums Düsseldorf lagern rund 20.000 Kopien aus 120 Jahren Filmgeschichte NRW. Auch Filmemacher:innen wie Lutz Mommartz, Christoph Schlingensief oder Wim Wenders vertrautem dem Museum ihre Kopien an.

Am 1. Juni verließ die letzte Teillieferung des analogen Filmmaterials der KHM Köln und kam im Filmmuseum Düsseldorf an.

ag