Symbolbild

Köln | Eine Rekordzahl an Schüler*innen die in Köln eine Gesamtschule besuchen wollten wurde in der ersten Runde bereits abgelehnt. (Den Bericht von report-K finden Sie am Ende dieses Artikels) Dann begann die zweite Runde mit dem Anmeldeverfahren an den Gymnasien. Die Kölner FDP im Rat der Stadt Köln spricht von einem Fiasko und will gemeinsam mit der SPD eine aktuelle Stunde im Ausschuss für Schule und Weiterbildung. Die Stadtschulpflegschaft sendet Fragen an die Stadt und auch in der Porzer Bezirksvertretung stellen CDU, SPD und Grüne dringende Fragen. Dort soll fast eine ganze Grundschule unversorgt geblieben sein.

Am 28. März tagt der Ausschuss Schule und Weiterbildung erneut in Köln und das große Thema dürfte die Anmeldung von Kölner Kindern an den weiterführenden Schulen sein. So fragt die Stadtschulpflegschaft unter anderem nach den Anmeldeverfahren an allen Schulformen nach und will Zahlen wissen und wie viele der Plätze bereits vergeben sind. Es sind gute Fragen die kommen, unter anderem danach welche Schulwege an weiterführenden Schulen von der Stadtverwaltung als zumutbar angesehen werden. Aber es geht auch konkret um die Frage, warum Nachrücker*innen auf der Warteliste an Gymnasien sich vor dem 23. März innerhalb eines Tages für einen Platz entscheiden müssen, während Kinder mit Zusagen bis zum 23. März Zeit haben ihre Plätze anzunehmen. Offen ist auch, ob die Mehrklassen, die die Stadtverwaltung ankündigte bereits im ersten Schritt des Anmeldeverfahrens berücksichtigt worden sind.

FDP will mit SPD aktuelle Stunde

„Sowohl Eltern und Kinder als auch Schulleiter sprechen von einem totalen Chaos und völliger Überforderung aufgrund des neuen Anmeldeverfahrens für die weiterführenden Schulen“, teilt die Kölner FDP mit. Stefanie Ruffen, schulpolitische Sprecherin der FDP-Ratsfraktion, in einem schriftlichen Statement: „Das Fiasko ist hausgemacht. Seit Jahren wissen wir, dass wir genau wie an den Gesamtschulen auch an Gymnasien zu wenige Plätze haben. Da die Gymnasien aber im Gegensatz zu Gesamtschulen alle Kinder, die den Wunsch haben auch annehmen müssen, werden auch in diesem Schuljahr alle unterkommen. Bis es aber so weit ist, werden viele Tränen fließen und manche Kinder mehrfach Pech bei der Verlosung haben. Ein Ende wird das nur haben, wenn wir endlich genug Schulplätze zur Verfügung stellen können.“

Die SPD und die FDP wollen in der aktuellen Stunde hinterfragen, was für das kommende Schuljahr verbessert werden kann. Die Parteien fordern dass sich die Politik damit beschäftige, ob Landesgesetze an das Köln spezifische Problem angepasst werden müssen und wie die Möglichkeit der Mehrfachanmeldung und ob der Informationsfluss wirklich optimal gelaufen ist.

FDP und SPD wollen zudem die Prüfung eines digitalen Anmeldeverfahrens, um die Schulen zu entlasten und die Eltern besser zu informieren. Auch die Probleme im Schulbau müsse die Stadt dringlich angehen.

Spezielles Problem in Porz

Am 7. April wird die Bezirksvertretung Porz tagen. Auch hier wird das Thema Schule auf der Tagesordnung stehen. CDU, SPD und Grüne wollen wissen warum fast alle Kinder der Katholischen Grundschule „Hinter der Kirche“ in Porz Langel, die auf ein Gymnasium wechseln wollten, in der ersten Zuweisungsrunde keinen Schulplatz erhalten. Die Parteien fordern die städtische Verwaltung auf zu erklären, wie es in Köln sein könne, dass komplette Grundschulen von der Grundversorgung für Gymnasien abgeschnitten werden. Schließlich ist das Schulrecht eine Grundversorgung für die die Stadt und das Land in der Verantwortung stehen. Die Porzer Parteien stellen fest: „Grundversorgung heißt generell Erstversorgung und nicht Versorgung, wenn
irgendwo Platz ist.“

Weiter heißt es in dem Antrag: „Die Schulverwaltung soll darstellen, wie sie diese Grundversorgung als Erstversorgung aller Porzer Grundschüler sicherstellen will. Sie soll erklären, warum die für die Planung und Erweiterung des Lessing-Gymnasiums herangezogenen Erklärungen für Neubau und Sanierung heute keine Gültigkeit mehr haben. 1999 wurde den Bezirksvertretern für den Neubau 2001- 2003 explizit die steigenden Grundschülerzahlen aus Langel und Zündorf dargelegt. Nun zeigt sich, wie bereits 2010 in der Mitteilung 1643/2010 dargestellt, dass die damalige Prognose unzureichend war und Kinder der Grundschule Langel dort nicht in der Grundversorgung berücksichtigt werden.“