Selbstgebackene Lebkuchen und eine Fotografie von Sander
Stimmungsvoll beginnt die Veranstaltung mit einer musikalischen Eigenkomposition eines Schülers. Ein Tango von Piazolla geleitet die Besucher in die liebevoll und aufwändig gestaltete Ausstellung. Zu sehen ist das Ausgangsbild von August Sander: ein Gruppenportrait einer Zirkuskompanie vor ihrem Wohnwagen. Ausgehend von diesem Foto sind die Wände der oberen Galerie der Schule mit Collagen, Fotos und literarischen Tagebüchern gestaltet. Schülerinnen und Schüler in Kostümen der 20er Jahre verkaufen selbstgemachte Lebkuchen aus ihren Bauchläden und untermalen die offene und angenehme Atmosphäre.



Schüler und Besucher im Gespräch während der Vernissage

Schüler als Zirkusdirektoren und Dompteure
In einem lebendigen und betontem Vortrag las Nikolas, 6 Klasse,  aus seinem selbst geschriebenen und fiktiven Tagebuch des Zirkusdirektors Zarolo. Er hat diese Figur erdacht und berichtet im Sprachstil der 20er Jahre vom Zirkusalltag und seiner gerade hinter ihm liegenden Hochzeitsreise. Sein Klassenkamerad Gildion präsentierte stolz seine photographischen Werke zu den fiktiven Figuren. Er und seine Mitstreiter schlüpften vor der Kamera in die vom Team kreierten Rollen und präsentierten sich phantasievoll kostümiert mit diversen Requisiten. Spielerisch gelang es den Schülern authentisch von ihrer eigenen Wirklichkeit zu erzählen. Ein Stück gelebte Vergangenheit das in einer medialen Zeitreise in die Gegenwart führt. Ein gelungenes Projekt mit künstlerisch überzeugenden Arbeiten.


Anna-Freud-Schule
Alter Militärring 96
50933 Köln-Müngersdorf
Ausstellungsbereich afs-art, 1. OG
Zu sehen werktags noch bis 22.07.2011

Die Anna-Freud-Schule ist eine Ganztags-Förderschule für Schüler mit körperlichen Behinderungen sowie chronischen, psychischen und psychosomatischen Erkrankungen im Bildungsbereich der Sekundarstufe 1 und der gymnasialen Oberstufe.

Extraausstellungstipp:
August Sander, Sardinien 1927

Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur
Im Mediapark 7
50670 Köln
 
22. April bis 21. August 2011

Ausstellung geöffnet täglich außer mittwochs
14 bis 19 Uhr
Eintritt: 4,50 €, ermäßigt 2 €, montags freier Eintritt

Stefan Kalassa für report-k.de | Kölns Internetzeitung; Fotos: Cornelia Schlösser