Berlin | Der Präsident des Deutschen Anwaltvereins (DAV), Ulrich Schellenberg, hat vor Hacker-Angriffen auf Großkanzleien gewarnt. „Cyberangriffe sind eine Gefahr, die bislang völlig unterschätzt wird“, sagte Schellenberg vor Beginn des Deutschen Anwaltstags dem „Handelsblatt“. Die Anwaltschaft sei aufgefordert, genau zu prüfen, ob sie gut genug gegen Angriffe geschützt sei.

„Es ist eine besondere Herausforderung, im Zuge der Digitalisierung die Daten unserer Mandanten zu sichern“, sagte Schellenberg mit Blick auf das Anwaltsgeheimnis. Der am Mittwoch beginnende Deutsche Anwaltstag steht unter dem Motto: „Legal Tech“ (Legal Technology). Die Anwaltschaft verfolge die technologischen Neuerungen aufmerksam und mit einer gewissen Neugier, aber auch mit Skepsis, betonte Schellenberg.

„Wir haben eine feste Überzeugung davon, dass unser bisheriges Geschäftsmodell im direkten Kontakt mit dem Mandanten genau das richtige ist. Natürlich sehen wir es da kritisch, wenn uns jetzt andere Instrumente wie Internetplattformen oder Rechtsgeneratoren ersetzen wollen“, sagte der DAV-Präsident. Allerdings müsse die Zunft auch umdenken.

„Routineaufgaben der Juristerei“ würden künftig von Maschinen erledigt.

Autor: dts