Köln | Die Arbeitslosigkeit im November 2024 in Köln liegt minimal über der vor einem Jahr. Die Kölner Arbeitslosenquote mit 8,9 Prozent bleibt über dem Bundesdurchschnitt. Der Arbeitsmarkt in Köln, Düsseldorf und Deutschland im November 2024.
Der Kölner Arbeitsmarkt im November 2024
67.212 Menschen werden in Köln durch die Zahl der Unterbeschäftigung erfasst. Das sind die Menschen, die aktuell bei der Agentur für Arbeit oder im Jobcenter gemeldet sind kombiniert mit der Zahl derer, die sich in einer Arbeitsmarktmaßnahme befinden. Die Kölner Arbeitslosenquote liegt bei 8,9 Prozent, vor einem Jahr waren es 8,7. Die Zahl der Entlassungen im November gibt die Arbeitsagentur in Köln mit 3.536 Menschen an. 2.905 Menschen nahmen im November in Köln eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit auf. Allerdings meldeten die Arbeitgeber mit 1.330 Arbeitsstellen weniger neue Jobs im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr. Die Agentur in Köln verwaltet aktuell 7.178 offene Stellen.
Das Jobcenter Köln meldet 5.509 arbeitssuchende Ukrainer:innen. Davon sind 2.447 arbeitslos gemeldet. Deren Zahl sank leicht um 72 Menschen, die eine Arbeit aufnahmen. Die Kölner Agentur spricht von einem Arbeitsmarkt in Köln, der sich gefestigt zeige.
Düsseldorf mit geringerer Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosenquote in Düsseldorf ist mit 7,6 Prozent geringer als in Köln. In Düsseldorf verloren 1.801 Menschen ihren Job im November 2024. 1.614 fanden allerdings wieder einen Job in der Landeshauptstadt. Die Düsseldorfer Arbeitgeber meldeten der Agentur für Arbeit im November 1.038 neue offene Stellen. Insgesamt sind in Düsseldorf 5.145 Stellen unbesetzt.
Schwache Konjunktur belastet den Arbeitsmarkt
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im November 2024 um 168.000 gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Gegenüber dem Vormonat sank sie um 17.000 auf 2,774 Millionen Arbeitssuchende, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Freitag mit. Saisonbereinigt nahm die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 7.000 zu. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat auf 5,9 Prozent.
„Die Wirtschaftsschwäche belastet weiterhin den Arbeitsmarkt“, erklärte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles. „Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben im November zwar abgenommen. Die Rückgänge waren aber – wie schon im Vormonat – gering.“
Die Unterbeschäftigung, die neben der Arbeitslosigkeit auch Arbeitsmarktpolitik und kurzfristige Arbeitsunfähigkeit umfasst, stieg saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 2.000 Personen: Sie lag im November bei 3,554 Millionen Personen, dies waren 109.000 mehr als vor einem Jahr.
Im elften Monat des Jahres waren 668.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 65.000 weniger als vor einem Jahr. Der BA-Stellenindex (BA-X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berücksichtigt – sank im November um zwei Punkte auf 105 Zähler. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet der BA-X einen Rückgang von zehn Punkten.
895.000 Personen erhielten im November 2024 Arbeitslosengeld, 104.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag bei 3,951 Millionen. Gegenüber November 2023 war dies ein Anstieg um 30.000 Personen. 7,2 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.
Jobaufnahmen von Ukrainern innerhalb eines Jahres gestiegen
Etwa ein Jahr nach Start des Jobturbos sieht die Bundesagentur für Arbeit (BA) Fortschritte bei der Arbeitsmarktintegration von Ukrainern. „Mit dem Jobturbo haben wir einen Schritt nach vorne gemacht“, sagte BA-Vorstand Daniel Terzenbach dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagausgaben).
Es sei „heute viel wahrscheinlicher“, dass Ukrainer in Arbeit kommen als „vor dem Jobturbo“, fügte Terzenbach, der auch Sonderbeauftragter für die Arbeitsmarktintegration Geflüchteter war, hinzu. „Aber es gibt auch noch Luft nach oben.“
Wie aus Daten der BA hervorgeht, ist die Zahl der beschäftigten Ukrainer gestiegen: Im August 2023 zählte die Behörde 197.660 Ukrainer in Arbeit, im August 2024 waren es insgesamt 272.400 Ukrainer (geringfügig und sozialversicherungspflichtig).
Auch die monatliche Zahl der Abgänge von Ukrainern aus Arbeitslosigkeit in die Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt ist angestiegen. 2023 zählte die BA insgesamt 36.661 Abgänge ukrainischer Staatsangehörige in den Arbeitsmarkt. 2024 (bis einschließlich Oktober) waren es 62.810 Abgänge. In diesen Zahlen sind (außer-)betriebliche Ausbildungen und Selbstständigkeit inkludiert.
Terzenbach kritisierte weiter die langsame Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen. „Es ist nicht klug und nicht würdig, wie in Deutschland zum Beispiel mit den Abschlüssen von Flüchtlingen oder anderen Ausländern umgegangen wird“, sagte der Vorstand der BA dem RND. „Wir stehen uns bei der Anerkennung selbst im Weg, wenn es um Fachkräfte geht.“ Zudem seien einige Ausländerbehörden derzeit so überlastet, dass viele Menschen keine Termine bekämen, fügte er hinzu. „Da sind wir beim Jobturbo wirklich an Grenzen gekommen.“
Destatis: Erwerbstätigkeit im Oktober 2024 kaum verändert
Im Oktober 2024 waren nach vorläufigen Berechnungen rund 46,1 Millionen Menschen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Damit blieb die Zahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert (-3.000 Personen; 0,0 Prozent), teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit. Zuvor war die Erwerbstätigkeit in den Monaten August und September 2024 gegenüber dem Vormonat um 24.000 beziehungsweise 18.000 Personen zurückgegangen.
Nicht saisonbereinigt nahm laut Destatis die Zahl der Erwerbstätigen im Oktober 2024 gegenüber September 2024 um 103.000 Personen (+0,2 Prozent) zu. Dieser saisonal übliche Anstieg gegenüber dem Vormonat lag unter dem Oktober-Durchschnitt der Jahre 2022 und 2023 (+130.000 Personen).
Gegenüber Oktober 2023 stieg die Zahl der Erwerbstätigen im Oktober 2024 um 0,1 Prozent (+36.000 Personen), so das Statistische Bundesamt. Während die Beschäftigung im Januar 2024 noch um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen war, verringerte sich dieser Anstieg im Jahresverlauf und lag im September und Oktober nur noch bei +0,1 Prozent.
Im Oktober 2024 waren nach Ergebnissen der Arbeitskräfteerhebung 1,46 Millionen Personen erwerbslos. Das waren 57.000 Personen oder 4,1 Prozent mehr als im Oktober 2023. Die Erwerbslosenquote stieg auf 3,3 Prozent (Oktober 2023: 3,2 Prozent).
Bereinigt um saisonale und irreguläre Effekte lag die Erwerbslosenzahl dem Bundesamt zufolge im Oktober 2024 bei 1,51 Millionen Personen und damit um 10.000 Personen niedriger als im Vormonat September 2024 (-0,7 Prozent). Die bereinigte Erwerbslosenquote lag im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 3,4 Prozent.
Mit Material der dts nachrichtenagentur