Symbolbild Rente

Berlin | dts | aktualisiert | Die Renten in Deutschland sollen zum 1. Juli deutlich steigen. In Westdeutschland betrage der Anstieg 5,35 Prozent, im Osten 6,12 Prozent, teilte das Bundesarbeitsministerium am Dienstag in Berlin mit. Bereits im letzten Rentenversicherungsbericht waren Anstiege von mehr als fünf Prozent erwartet worden.

Zumindest in Ostdeutschland gab es 2016 eine Anpassung in ähnlicher Größenordnung, im Westen aber schon seit dem Jahr 1983 nicht mehr. Hintergrund für das kräftige Plus: Eigentlich ist das Rentenniveau in Deutschland an die Lohnentwicklung gekoppelt, wobei es bei sinkendem Lohnniveau aber nicht abgesenkt werden darf. Genau das passierte im zurückliegenden Jahr in Westdeutschland, eigentlich hätten die Renten wegen Corona sinken müssen, stattdessen gab es eine Nullrunde.

Ostdeutsche Rentner bekamen wegen der gewollten Angleichung von Ost und West trotz Krise sogar ein kleines Plus.

Linksfraktionschef: Rentenerhöhung ist nur „Inflationsausgleich“

Linksfraktionschef Dietmar Bartsch bezweifelt, dass die geplante deutliche Rentenerhöhung angesichts der steigenden Preise ausreicht. Die Erhöhung sei „nur ein Inflationsausgleich“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Laufe es schlecht und die Ampel steuere bei den Energie- und Lebensmittelpreisen nicht gegen, „kann diese Rentenerhöhung am Ende sogar eine faktische Minusrunde bedeuten“, so Bartsch.

Er fügte hinzu: „Unsere Forderung bleibt: Das Rentenniveau muss wieder auf lebensstandardsichernde 53 Prozent steigen – gerade angesichts der Preisexplosionen.“ Das Arbeitsministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass die Renten in Deutschland zum 1. Juli deutlich steigen sollen. In Westdeutschland beträgt der Anstieg 5,35 Prozent, im Osten 6,12 Prozent.