Peter Brings in Aktion. Foto: Bopp

Köln | Nur noch wenige Tage, und er steht mit seinen Jungs nach zwei Jahren Corona-bedingter Zwangspause wieder auf der Bühne der Lanxess Arena, um in den Mai zu rocken.

Hier geht es zu Teil 2 des Interviews mit Frontmann Peter Brings, der als Musiker auch immer über den Tellerrand hinausschaut und eine Meinung hat.

Gibt es zuviel Politiker-Bashing derzeit? Zum Beispiel gegen Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Kanzler Olaf Scholz?

Brings: Mir gefällt das als Künstler und Musiker ja nicht, wenn z.B. ein Karl Lauterbach immer die Worst case-Szenarios an die Wand malt. Wobei er aber oft Recht hatte und mit seinen Prognosen richtig lag.

Ich würde mich hüten Lauterbach reinzureden, ich bin kein Mediziner. Die Politiker versuchen den Schaden von uns allen abzuwenden. Und das tun sie auch. Zu Scholz sage ich: Er hat mit Putin geredet, wir nicht. Er wird wissen was er tut. Wer weiß was der Putin dem erzählt hat. Man weiß das ja nicht.

Sind die Waffenlieferungen in die Ukraine richtig?

Brings: Ich bin Pazifist und ein Kind der Friedensbewegung. Es ist echt schwer, da im Moment Stellung zu beziehen. Es ist bewundernswert, wie die Ukrainer ihr Land verteidigen.

Du kämpfst anders, wenn du für deine Heimat kämpfst, als wenn du als 17-Jähriger in einen Panzer gesetzt wirst und gesagt bekommst: Bring mal die Leute um, die auch noch deine Sprache sprechen. Das iat apokapylptisch. Ich hätte nie gedacht, dass es so einen Krieg in der heutigen Zeit noch einmal geben könnte.

Und hier kriegen wir es ja alle mit, dass der Judenhass größer wird

Peter Brings

Sie treten für den Kampf gegen Antisemitismus ein. Was sagen Sie dann zu den Bildern von Wochenende, als auf den Straßen Berlins offener Judenhass zu Tage getreten ist?

Brings: Das verstehe ich nicht. Es ist schrecklich, die Juden in Deutschland mit dem Staate Israel gleichzusetzen. Was sagt der Glauben über einen Menschen als Person aus? Es hat sich leider seit 40 Jahren dort mit diesem Konflikt zwischen Palästina und Israel nichts gebessert.

Und hier kriegen wir es ja alle mit, dass der Judenhass größer wird. Es ist unsere Aufgabe als Kölner, die Juden in die Mitte der Gesellschaft zu holen. Es war eine große Ehre für mich, dass ich neulich in der Synagoge sprechen konnte.

Peter Brings und Harry Alfter beim Benefizkonzert auf dem Heumarkt für die Ukraine-Hilfe. Foto: Neusser

Ist Corona in Ihren Augen gefühlt vorbei?

Ich wünsche mir das ganz fest. Keiner kann in die Zukunft schauen, aber die Fallzahlen sinken und die Menschen kommen wieder zusammen. Klar verstehe ich auch noch Menschen, die Vorerkrankungen haben und Angst haben.

Aber wir werden auch in der Arena am Samstag sehen, dass wir unser altes Leben fast wieder haben.

Tickets: https://bit.ly/3EU7g9J