Köln | aktualisiert |Im Kalender aller Künstler, Galeristen und Kunstliebhaber ist die Art Cologne – als eine der renommiertesten, angesehensten und angesagtesten Kunstmessen – absolutes Pflichtprogramm. Auch auf der 51. Ausgabe bewegen sich die ausstellenden Galerien auf internationalem Parkett, wie Kate Kate Werble Gallery aus New York, Pi Artworks aus London und Istanbul oder Jenkins Johnson Gallery aus San Francisco. Wir, Aglaia Espinoza Garcia, Saskia Nagel, Vincent Effertz und Oranna Grewenig, als junge Nachwuchsjournalisten, besuchten für report-K heute die Art Cologne und schildern unsere Eindrücke vom „Neumarkt“.

Galerist Martin van Zomeren während des Interviews mit Vincent Effertz und Aglaia Espinoza Garcia

Neue Ausstellungsebene bereichert die Messe

Die Mutter aller Kunstmessen stellt sich dieses Jahr mit einer neuen Ausstellungsebene vor: „Neumarkt“.

Dort angekommen begegnet uns direkt – im wahrsten Sinne des Wortes – ein „Ei“-Catcher mit der Solo-Künstler-Präsentation der New Yorker Galerie Kate Werble. Eine ganze Künstler-Box voller Spiegeleier-Attrappen. Vom Boden bis hoch zu den Wänden ist alles vollgepflastert mit der Frühstücksvariation von Christopher Chiappa. Die aus Fieberglas bestehenden originalgroßen Eier kosten pro Stück 425 Euro.

Genau solche Werke, wie das des Amerikaners spiegeln auch unseren erfrischenden Eindruck der neuen Darstellungsebene auf der Kunstmesse wieder. Durch die beeindruckenden und voll ausgefüllten Boxen der Solopräsentationen können wir sofort in die Kunstszene eintauchen. 

Und auch im Gespräch mit den ausstellenden Galeristen begegnen uns diese offen und freundlich. Das gibt dem Kunstflair eine ganz persönliche Note.

Neben den Bereichen „Contemporary Art“ und „Klassische Moderne“ bietet diese „mit erfrischend neuen und qualitativ hochwertigen Werken junger Künstler einen besseren Eindruck als je zuvor“, schwärmt Martin van Zomeren, Galerist aus Amsterdam. In seiner Galerie stellt er unter anderem Werke der niederländischen Künstlerin Katja Mater aus, die in ihren Arbeiten mit dem Faktor Zeit experimentiert. Mater hält in ihren Werken Entstehungsphasen von Zeichnungen fest. Das Betrachten des Bildes gibt uns persönlich das Gefühl von Unvollständigkeit und Ferne.

Martin von Zomeren präsentiert das Werk „Maisom van Doesburg 1“, 2017 von Katja Mater

Zusammenarbeit von Galerien und Künstlern

Das neue Angebotssegment „Neumarkt“ eröffnet maximal zehn Jahre alten Galerien die Möglichkeit, Soloausstellungen zu präsentieren. Doch wie finden Künstler und Galeristen zusammen? Anna-Luisa Rittershaus von der Galerie Warhus Rittershaus, die seit 2009 in Köln ausstellt, erklärt: „Durch meine eigene Ausbildung im Kunstbereich, bin ich in der Szene bereits so vernetzt und habe so viele Künstler um mich, dass alleine daraus die meisten Zusammenarbeiten entstehen.“ Zusammen mit ihrem Partner Alexander Warhus ist sie zum siebten Mal auf der Art Cologne und nutzt die Möglichkeit zur Solopräsentation des Künstlers Andreas Breunig, der in Düsseldorf lebt und arbeitet. Auch deren Zusammenarbeit entstand durch das gemeinsame Studium an der Kunstakademie Düsseldorf.

Durch die Präsentationen der Galeristen konnten wir zwar einen Eindruck aller Werke und ihrer Interpretation derer gewinnen, jedoch fehlte uns als i-Tüpfelchen der persönliche Kontakt zu den Künstlern und deren eigene Ausführungen zu ihren Kunstwerken.

Chancen für junge Künstler

Besonders für junge Künstler sind Messen und Ausstellungen, wie die Art Cologne, eine wichtige und notwendige Maßnahme, um einen Wiedererkennungswert zu schaffen. Denn für diese geht es meistens nicht darum, viele Werke zu verkaufen und damit einen hohen Gewinn zu machen, sondern für diese gilt es die Aufmerksamkeit zu erhöhen und aus PR-Zwecken zu investieren. Genau aus diesen Gründen ist die Art Cologne mit ihrem Format „Neumarkt“ für die jungen Aussteller, wie für die Galerie Warhus Rittershaus, so attraktiv. Auch die Besucher der Messe begeisterten sich für die neue Ebene. Dabei fiel uns das facettenreiche Publikum auf. Von schick und gediegen, bis ausgeflippt und künstlerisch, war alles dabei.

Florent Tosin von der Berliner Galerie Baudach fasst abschließend zusammen: „Für die Galeristen und alle Kunstinteressierten Europas ist die Art Cologne die wichtigste Messe und besonders im Rheinland hat sich eine außergewöhnlich starke Kunstszene etabliert.“

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 Die Nachwuchsjournalistinnen und Journalist Vincent Effertz, Aglaia Espinoza Garcia und Saskia Nagel erkundeten den „Neumarkt“ auf der Art Cologne 2017.

Autor: Von: Aglaia Espinoza Garcia, Saskia Nagel, Vincent Effertz, Oranna Grewenig
Foto: Galerie Laurent Godin mit einer Arbeit von WangDu-Médicine mit dem Titel interne2016