„Field trip“ – so heißen in England die geologischen Ausflüge, bei denen Laien vor Ort die Erdgeschichte erkunden. Katja Davar – in London geboren, dort und in Köln lebend und arbeitend – erinnert sich gerne an diese Schulausflüge. In ihrer Arbeit greift sie diese Erinnerungsschichten auf, zu sehen jetzt in der artothek.

Da sind zum einen fünf metergroße Siebdrucke. Ausgangspunkt hierfür sind kleinformatige Zeichnungen, collageartig übereinander gelegt und vergrößert. Als Motiv nimmt sie entweder Textilmuster von Teppichen und Spitzentüchern oder Ausschnitte aus geologischen Karten, mal sauber gegliederte Erdschichten oder die eher chaotische Verteilung von Gesteinsarten. So entstehen Bilder, Landschaften ähnlich, mit großer Tiefenwirkung, die den Betrachter förmlich ins Bild hineinziehen – in einen Strudel der Phantasie und Erinnerungen.

Davars Blick ist dabei nicht nicht bierernst, sondern spielerisch. Das zeigt sich besonders in ihrem knapp zweieinhalb Minuten langen stummen Video „Daughters of Time“: Hier lässt sie die kubischen Kristalle von Pyrit – als als Katzengold bekannt – wie Kobolde um einen unförmigen Steinen tanzen und sich in einem Punktraster spiegeln.

„Katja Davar: Field Trip“ – bis 7. April 2018, artothek, Haus Saaleck, Am Hof 50, 50667 Köln, Tel. 0221 / 221 22 332, Di-Fr 13-19 Uhr, Sa 13-16 Uhr, Eintritt frei

Autor: ehu
Foto: Momentaufnahme aus Katja Davars Video „Daughters of Time“