Wegen Umbauarbeiten ist die artothek zurzeit in den Räumen am Mauritiuswall zu Gast. Voraussichtlich erst im Sommer 2012 kann sie ihr reguläres Ausstellungsprogramm im angestammten Domizil Haus Saaleck fortsetzten. In ihrer Interimsunterkunft zeigt der Raum für junge Kunst nun vier junge Künstler aus Köln: Philipp Hamann, Jan Hoeft, Jens Pecho und Nicolas Pelzer konzipieren zusammen die Schau "Einige Parallelen". Den vier Kölner Künstlern ist bei aller kreativen Individualität laut Kurator weit mehr gemeinsam als das Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln. So sollen sich zwischen den Werken keine programmatischen, aber frei assoziative Parallelen erfahren lassen.

Philipp Hamann erzählt anhand von Photographien und Gegenständen gefundene und erlebte Geschichten. Dazu nutzt er Videos, Installationen und Live-Performances. Hamann, 1984 geboren in Bayreuth, studierte von 2006 bis 2011 an der Kunsthochschule für Medien in Köln bei Jürgen Klauke und Matthias Müller. 2010 erhielt Atelierstipendium von der Cité des Arts, Paris.

Jan Hoeft analysiert die Normen des Alltags, indem er sie teilweise ironisiert weiterdenkt oder unterläuft. So zweifelt er in seinen Installationen, Skulpturen, Fotografien und Videos allgemeingültige Definitionen an. Hoeft wurde 1981 in Blankenburg geboren. Er studierte 2006 bis 2012 an der Kunsthochschule für Medien in Köln bei Johannes Wohnseifer und Mischa Kuball. 2009 war er an der Kunstakademie Karlsruhe bei John Bock. 2010 erhielt Hoeft den Förderpreis des Landes NRW.

Jens Pecho geht es in seinen Arbeiten vornehmlich um die Verarbeitung von Kulturprodukten. In seinen Textarbeiten, Videos und Soundinstallationen versucht er die im gewählten Material verdeckt vorhandenen Machtstrukturen und Nebenbedeutungen offenzulegen. Pecho, wurde 1978 in Frankfurt am Main geboren. 2006 bis 2012 studierte er an der Kunsthochschule für Medien in Köln bei Marcel Odenbach, Matthias Müller, Mischa Kuball und Johannes Wohnseifer, von 2010 bis 2011 an der Städelschule in Frankfurt am Main bei Willem de Rooij. 2011 erhielt Pecho den Spiridon-Neven-DuMont-Preis und den Förderpreis des Landes NRW.

Die Arbeiten von Nicolas Pelzer beschäftigen sich in seinen Installationen mit kulturellen Mustern und gesellschaftlichen Ordnungsstrukturen. Dabei verwendet er aktuell vermehrt das Material Glas, durch dessen transparente Eigenschaften er Verbindungen mit der Architektur des jeweiligen Ausstellungsraumes schafft. Pelzer, geboren 1982 in Dinslaken, studierte von 2003 bis 2005 an der Universität Duisburg- Essen/Folkwang Universität. 2006 wechselte er zur Universität der Künste Berlin. Von 2006 bis 2011 setzte er sein Studium an der Kunsthochschule für Medien in Köln bei Julia Scher, Johannes Wohnseifer und Mischa Kuball fort. 2010 erhielt er das DAAD Auslandsstipendium, 2011 die Nachwuchsförderung der Kunststiftung NRW.

Einige Parallelen
14. Januar bis 24. Februar 2012
artothek – Raum für junge Kunst
zurzeit in der Temporary Gallery Cologne
Mauritiuswall 35
Köln-Innenstadt

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