Ingolstadt | Audi-Chef Markus Duesmann hat einen Entwicklungsstopp für neue Benzin- und Dieselmotoren verhängt. „Wir werden keinen neuen Verbrennungsmotor mehr entwickeln, sondern unsere bestehenden Verbrennungsmotoren an neue Emissionsrichtlinien anpassen“, sagte Duesmann der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstagsausgabe).
„Die EU-Pläne für eine noch strengere Abgasnorm Euro 7 sind technisch eine riesige Herausforderung bei gleichzeitig geringem Nutzen für die Umwelt. Das schränkt den Verbrennungsmotor extrem ein.“ Audi will die Palette seiner batterieelektrischen Fahrzeuge bis zum Jahr 2025 auf 20 Modelle verbreitern. Nach den Luxusmodellen wie dem 150.000 Euro teuren RE E-tron GT sollen nun günstigere folgen, verspricht Duesmann.
„Im April stellen wir den neuen Q4 e-tron vor, und der kostet nur einen Bruchteil vom RS E-tron GT.“ Auch bei den Elektrofahrzeugen werde es bald „sicherlich ein Einstiegsmodell von Audi geben“. Der steigende Anteil der Stromer soll die VW-Tochtergesellschaft auch vor Strafzahlungen an die EU wegen nicht eingehaltener CO2-Grenzwerte schützen.
„Audi wird die EU-Grenzwerte unterschreiten, vor allem dank unserer sieben batterieelektrischen Fahrzeuge, die wir in diesem Jahr anbieten.“ So zuversichtlich wie Duesmann für die eigenen E-Autos ist, so skeptisch ist er in Pandemiezeiten für die Automesse IAA, die im September in München stattfinden soll. „Ich wünsche es gibt eine in dem geplanten Format“, sagte Duesmann.
„Aber die Pandemie verläuft so unabsehbar, dass meine Zuversicht aktuell ehrlich gesagt begrenzt ist.“
Autor: dts
Foto: Symbolbild