Köln Ehrenfeld, Freitagabend. In den kleinen Seitenstraßen zeigen Mini-Modelabels, die man als Startups bezeichnen kann,  im Rahmen von MODus, initiiert vom Design Quartier Ehrenfeld (DQE) ihre ersten Schritte in Richtung Mode. Die Atmosphäre im Veedel summt kreativ. An den Balloni Hallen mit Blick auf den Ehrenfelder Leuchtturm wehen zum ersten Mal Audifahnen im Rahmen des Audi Jazzfestival. Damit ist das Jazzfestival in einem Stadtteil angekommen von dem man sagt besonders quirlig, kreativ und innovativ zu sein und  wo Jazz, etwa im Loft in der Wissmann Straße nicht nur zum guten Ton gehört, sondern gelebt wird. Drei Tage lang gibt es jetzt vom 9.-11. September  am Ehrenfeldgürtel Jazz vom Feinsten. Den Auftakt machte das Hubert Nuss Trio aus Köln, das mit seinen melodiösen Interpretationen schon am ersten Abend das Publikum begeisterte, bevor zu später Stunde das Abraham Burton – Eric McPherson Quartet aufspielte. Report-K.de wollte wissen warum Audi sich in Köln im Jazz engagiert.


Rainer Höfler, Gesamtvertriebsleiter Audi Region West auf dem Audi Jazzfestival in den Kölner Balloni Hallen.

Das Audi Jazzfestival findet in diesem Jahr zum vierten Mal in Köln statt. Kann man sagen, dass das Festival zu einer Institution geworden ist?
Rainer Höfler:
Jazz ist für Audi eine gelernte Übung. Begonnen hat es in Ingolstadt am Stammsitz. Dort gibt es schon seit Jahren ein Jazzfestival, das mittlerweile in die Metropolen Hamburg, Düsseldorf und Köln exportiert wurde. Wir waren uns von Anfang an sicher, dass es gelingt in Köln ein Festival zu etablieren, weil es hier einfach eine lebendige und intensive Jazzszene gibt.

Werden Sie bei der Auswahl beraten und suchen Sie den Kontakt zu lokalen Veranstaltern oder der Stadt Köln, die ja etwa auch das Horst und Gretl Will Stipendium für den Jazznachwuchs auslobt?
Manfred Rehm, der den Jazzclub „Birdland“ betreibt, berät Audi seit Jahren bei der Auswahl der Künstler und in allen Fragen des Jazz. Beim Jazzfestival handelt es sich um eine Audi eigene Veranstaltung, die wir autark und selbstständig auf die Beine stellen. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass wir nicht aufgeschlossen für neue Kontakte sind. Wir engagieren uns ja in Köln vielfältig, denken Sie an den Audi Art Award, die Kooperation mit der Art Cologne, oder Lit.Cologne, wo wir als Co-Sponsor aktiv sind. In diesem Jahr unterstützen wir als Hauptsponsor im Bereich Violine auch zum ersten Mal die Kölner Musikhochschule im Rahmen des „Internationalen Musikwettbewerbs Köln“. Auch beim Preisträgerkonzert am 1. Oktober in der Kölner Philharmonie sind wir engagiert. Dann werden die Preisträger in den Fächern Gesang, Klavier und Violine ihr Können, dass sie vorher vor einer fachkundigen Jury unter Beweis stellen mussten, gemeinsam mit dem WDR Rundfunkorchester, dirigiert von Niklas Willén, einem breiten Publikum vorstellen.

Zurück zum Jazz, hören Audi-Fahrer ganz besonders viel Jazz, wenn Sie unterwegs sind?
Wir sehen viele Parallelitäten zwischen unseren Autos und der Musikform Jazz. Ein Audi ist ein Premiumprodukt, das Hochwertigkeit, Sportlichkeit und Progressivität verbindet. Unser Anspruch ans Leben hört nicht bei Möbeln auf sondern umfasst die gesamte Lebenswelt und damit auch Musik. Jazz ist hochwertige Musik, auf der einen Seite traditionsreich und modern, aber nie modernistisch. Und hier ziehen wir die Parallele zum Audi-Design, das auch nie modisch ist, war und sein wird.

In diesem Jahr ist das Audi-Jazz-Festival zum ersten Mal in den Balloni-Hallen zu Gast, sind sie zufrieden?
Es gefällt uns sehr gut hier, die Balloni-Hallen sind für das Festival eine hervorragend geeignete Räumlichkeit.

Was waren Ihre persönlichen Highlights der Festivals der letzten Jahre?
Bei so vielen Top-Jazzern die auftraten fällt die Auswahl ein wenig schwer. Aber ein ganz besonderer Höhepunkt war sicher der Auftritt von Paul Kuhn, aber auch das Wasserfuhr Quartett, eine Kölner Gruppe, die im letzten Jahr am Eröffnungsabend auftrat, habe ich in ganz besonderer Erinnerung.

Audi hat sich, nicht nur mit dem Audi Jazz Festival neu in Köln und der Region vor einigen Jahren aufgestellt. Wie weit sind sie und wie werten Sie die Anstrengungen der Neupositionierung?
Wir haben mit unserer Metropolenstrategie vor drei Jahren begonnen und die Region West ausgebildet, die in Köln und Düsseldorf besonders aktiv ist. Die Schwerpunktsetzung hat sich als richtig und gut herausgestellt. Mit einem sympathischen Marketing ist es uns, trotz der Unterschiedlichkeiten beider Regionen gelungen, die Kernwerte der Marke hervorragend widerzuspiegeln und rüberzubringen. Wir werten die Neupositionierung als Erfolg.

In Köln gibt es ja einen besonders präsenten Automobilhersteller, der hier am Rhein auch  Autos produziert.
(Rainer Höfler lacht und antwortet bevor die Frage ausformuliert ist.) Nein, wir haben kein Begegnungsproblem mit Ford. Wir spielen in unterschiedlichen Ligen, Ford im Volumensegment und wir im Premiumsegment. Und das der Kölner Oberbürgermeister auch in den nächsten Jahren einen Mondeo fahren wird, daran kann wohl keiner rütteln.

Herr Höfler, vielen Dank für das Gespräch und noch viel Spaß auf dem Audi Jazzfestival.


Am heutigen Samstag, 10.9.2011 spielen:
19:30 Uhr: Pablo Ziegler & Quique Sinesi, guest: Walter Castro
21:45 Uhr: Scott Hamilton – Dusko Goykovich Quintett
Am Sonntag, 11.9.2011 spielen:
15:00 Uhr: Cécile Verny Quartett
17:35 Uhr: Night of Jazz Guitars, feat. Larry Coryell, spec. Guest: Philip Catherine

Der Eintritt kostet 25 Euro, es gibt eine Abendkasse
Balloni Hallen, Ehrenfeldgürtel 88-94

[ag]